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Politik: Wenig Zuversicht

Die Union würde derzeit zur stärksten Kraft im Parlament – allerdings glaubt nur eine Minderheit der Bürger, dass es mit einem neuen Kanzler endlich aufwärts ginge

Für den Deutschland-Trend hat Infratest dimap im Auftrag der ARD/Bericht aus Berlin und des Tagesspiegels vom 29. bis 31. Juli 1300 Bürger befragt. Für die Sonntagsfrage wurden bis 1. August 1821 Bürger befragt.

Die Bürger trauen der rot-grünen Bundesregierung immer weniger zu. Nur noch 29 Prozent geben in der Umfrage an, mit deren Leistung zufrieden zu sein. Anders als noch 1998 glaubt allerdings mehr als die Hälfte (53 Prozent), dass die Opposition die Probleme auch nicht besser lösen könnte.

Entsprechend unklar wären die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würde die Union mit 40 Prozent der Stimmen stärkste Partei werden. Die FDP liegt unverändert bei neun Prozent. Der SPD würden 35 Prozent der Befragten ihre Stimme geben, die Grünen kämen auf sieben Prozent. Die PDS verliert einen Punkt und müsste bei derzeit fünf Prozent um ihren Einzug in den Bundestag fürchten. Rechnerisch hätte eine schwarz-gelbe Koalition gegenüber Rot-Rot-Grün einen Vorsprung von zwei Prozentpunkten, der zu knapp ausfällt, um bereits von einer Vorentscheidung zu sprechen. 35 Prozent befürworten eine solche Konstellation, 32 Prozent wollen eine Ampel-Koalition. Eine Mehrheit möchte indes Bundeskanzler Gerhard Schröder im Amt behalten, der Vorsprung vor seinem Herausforderer Edmund Stoiber beträgt elf Punkte. Schröder mögen die Befragten mehr, während sie Stoiber für kompetenter halten.

Falls Stoiber Kanzler wird, erhoffen sich die Deutschen Verbesserungen vor allem bei der inneren Sicherheit (42 Prozent) und auf dem Arbeitsmarkt (36 Prozent). Jeweils die Hälfte meint aber, dass sich hier auch unter Stoiber nichts ändern wird.

Die Affäre um den PR-Berater Moritz Hunzinger hat offenbar das Vertrauen in die politische Autarkie von Parlament und Regierung schwinden lassen. 31 Prozent halten den Einfluss der Lobbyisten für sehr groß, 41 Prozent zumindest für groß. Tsp

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