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US-Soldaten in Afghanistan.

© Courtesy Alejandro Licea/U.S. Army/Handout via REUTERS

Update

„Werden dort weiter Truppen haben“: USA wollen erst einmal 8600 Soldaten in Afghanistan lassen

Die USA streben ein Abkommen mit den Taliban für einen Frieden in Afghanistan an. Eine gewisse Truppenpräsenz soll aber immer bleiben.

Nach einem möglichen Abkommen mit den radikalislamischen Taliban will US-Präsident Donald Trump zunächst 8600 amerikanische Soldaten in Afghanistan belassen. „Wir werden auf 8600 runtergehen, und dann von dort aus festlegen, wie es weitergeht“, sagte Trump am Donnerstag in einem Interview bei Fox News Radio.

„Wir werden dort weiter Truppen haben“, sagte er, betonte aber: „Wir werden unsere Präsenz deutlich reduzieren.“ Trump hat seit langem zum Ziel, die Zahl der US-Truppen in Afghanistan zu senken.

Der Präsident sagte, er werde nicht den gleichen Fehler machen wie die vorherige US-Regierung im Irak und die Truppen komplett abziehen. Die USA würden immer eine gewisse Truppenpräsenz in Afghanistan behalten, um terroristische Gefahren einzudämmen. Derzeit sind rund 14.000 US-Soldaten in dem Land.

Die USA und die Taliban sprechen seit Juli 2018 über eine politische Lösung des bald 18 Jahre dauernden Konflikts in Afghanistan. Dabei geht es vor allem um Truppenabzüge und Garantien der Taliban, dass Afghanistan kein sicherer Rückzugsort für Terroristen wird.

[Mehr zum Thema: Die Macht der Taliban in Afghanistan - ein schneller Deal mit den USA wäre fatal]

Die Gespräche sollen in innerafghanische Friedensgespräche münden. Bisher hatten sich die Taliban geweigert, mit der Regierung in Kabul zu sprechen, die sie als „Marionette“ des Westens betrachten. Auch ein Waffenstillstand ist Thema. Der Sprecher des politischen Büros der Taliban, Sohail Schahin, hatte am Mittwoch auf Twitter geschrieben, die Gespräche stünden kurz vor einem Abschluss.

Der einflussreiche republikanische Senator Lindsey Graham, der große Nähe und viel Zugang zum Präsidenten hat, hatte Trump am Sonntag aufgerufen, die Truppenpräsenz in Afghanistan nicht auf weniger als 8600 zu reduzieren. Andernfalls drohten desaströse Konsequenzen. (dpa)

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