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Politik: Westen sagt Afghanistan weiter Hilfe zu

London - Mehr als 70 Geberländer und internationale Organisationen haben auf der Londoner Afghanistankonferenz den Aufbauplan für die kommenden fünf Jahre vorgelegt. Bis 2010 sollen rund 20 Milliarden US-Dollar an den Hindukusch fließen.

London - Mehr als 70 Geberländer und internationale Organisationen haben auf der Londoner Afghanistankonferenz den Aufbauplan für die kommenden fünf Jahre vorgelegt. Bis 2010 sollen rund 20 Milliarden US-Dollar an den Hindukusch fließen. US-Außenministerin Condoleezza Rice kündigte einen amerikanischen Beitrag von 1,1 Milliarden Dollar für das Jahr 2007 an.

„Was immer es für Herausforderungen gibt, wir werden an ihrer Seite stehen und helfen“, sagte der britische Premier Tony Blair bei der Konferenzeröffnung zum afghanischen Präsidenten Hamid Karsai. Der Kampf gegen „Extremismus, Fanatismus und Drogenkriminalität“ sei nicht nur für die Bevölkerung Afghanistans lebensentscheidend, sondern für die gesamte internationale Gemeinschaft. Blair spielte damit auf die verschlechterte Sicherheitslage an. Afghanistan bleibt nicht nur eines der ärmsten Länder der Erde. Rebellen haben 2005 rund 1600 Menschen getötet. In den südlichen Provinzen boomt der Handel mit Opium und Heroin.

UN-Generalsekretär Kofi Annan charakterisierte den „Afghanistanpakt“ als einen „ergebnisorientierten Aktionsplan“. Es werden genaue Zielvorgaben und Zeitpläne genannt, über deren Einhaltung der neue Afghanistanbeauftragte der UN, Tom Koenigs, und ein afghanischer Regierungsvertreter wachen sollen.

Bis 2010 sollen die schwerpunktmäßig von den USA aufgebauten afghanischen Streitkräfte bis 2010 als ethnisch ausgewogene Armee voll einsatzfähig sein. Deutschland ist federführend beim Aufbau einer National- und Grenzpolizei mit 62 000 Mitgliedern. Italiener kümmern sich um den Aufbau des Justizsystems.

Die Nato will im Sommer mit der Stationierung von 6000 britischen, kanadischen und niederländischen Soldaten in den südlichen Provinzen beginnen. Doch der Kampf gegen den Drogenanbau könnte diese Soldaten in direkten Konflikt mit der Bevölkerung bringen, die überwiegend vom Drogenanbau lebt. Das niederländische Parlament stimmt am Donnerstag über die Entsendung von 1400 Soldaten ab. Wachsender Widerstand in der Bevölkerung hat bereits zu einer Regierungskrise geführt. Großbritannien wird zusätzlich 3500 Soldaten entsenden.

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