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© EFE

Westsahara: Aktivistin ins Krankenhaus eingeliefert

Nach 32 Tagen Hungerstreik von Aminatou Haidar (43), Menschenrechtlerin aus der von Marokko besetzten Westsahara, mehren sich Anzeichen für ein Ende des humanitären Dramas.

Lanzarote/Madrid –  Die Bürgerrechtlerin Haidar war am 14. November von Marokko auf die spanische Kanareninsel Lanzarote abgeschoben, ihr Pass beschlagnahmt worden. Die Aktivistin, bei ihrem Saharaui-Volk als „Ghandi der Westsahara“ bekannt, kämpft seitdem für die Rückkehr zu ihrer Familie – und gegen die Willkür der marokkanischen Sicherheitsbehörden. Als in der Nacht ein Krankenwagen am Flughafen Lanzarotes vorfuhr, kam erstmals etwas Zuversicht auf. Sanitäter trugen die in Decken gehüllte Aminatou Haidar auf einer Krankenbahre zur Ambulanz. „Nach einem Tag großen Leidens“, berichteten Helfer, „mit Übelkeit, Magenkrämpfen und Schwindelanfällen“, habe sie schließlich eingewilligt, ins Krankenhaus gebracht zu werden. Dort wurde sie auf der Intensivstation mit Medikamenten behandelt, verweigerte aber weiterhin jegliche Nahrungsaufnahme. „Sie ist bei Bewusstsein und klarem Verstand“, teilten die Ärzte mit. Seit 32 Tagen nimmt Haidar nur Zuckerwasser zu sich.

Parallel liefen die letzten Tage hektische diplomatische Verhandlungen, um den heiklen Fall zu lösen. Marokko gilt als wichtiger politischer Partner des Westens im brodelnden Nordafrika. „Es zeichnet sich eine Lösung ab“, sagte Martin Schulz, Chef der sozialdemokratischen Fraktion im EU-Parlament. Und beschwor erfolgreich die Abgeordneten, auf einen geharnischten Protestbeschluss zu verzichten, mit dem Marokkos König Mohammed VI. zum Einlenken aufgefordert werden sollte. Auch Spaniens Ministerpräsident Jose Luis Zapatero zeigte sich erstmals zuversichtlich: „Wir werden das Problem lösen,“ sagte Schulze. Ralph Schulze

Ralph Schulze

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