zum Hauptinhalt

Politik: Wetten FDP?

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Der Gottschalk – nee, so langsam tut er uns ja leid. Sie haben das mitgekriegt, liebe Leser?

Von Robert Birnbaum

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Der Gottschalk – nee, so langsam tut er uns ja leid. Sie haben das mitgekriegt, liebe Leser? „Wetten, dass“, Saalwette, verloren, und jetzt muss der Thomas Gottschalk also vor dem deutschen Parlament sprechen. Darf er aber nicht. Wir hier hinter den Linden sind, ehrlich gesagt, nicht ganz traurig darüber. Wir wissen nämlich, wie es weitergehen würde. Was dem Gottschalk recht war, ist dem Harald Schmidt billig. Spätestens dann bemächtigt sich der Rundfunkrat der Sache und besteht in bewährter Ausgewogenheit darauf, dass auch die anderen Sender ihre Kultis ans Pult schicken dürfen.

Von da an ist der Strom nicht mehr aufzuhalten. Die Kirchen werden aufzeigen, der Bundesverband der Deutschen Industrie Gleichberechtigung einklagen, der Deutsche Brauerbund, der BUND, die Gewerkschaft Verdi, die Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer e.V., und am Ende darf sogar Guido Westerwelle sprechen! Der darf sowieso? Wieso fällt uns der jetzt ein? Ach so, genau: Die FDP in Gestalt des Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Gerhardt hat Herrn Gottschalk eingeladen. In die Fraktionssitzung. Das verblüfft uns ein bisschen, vor allem vom Herrn Gerhardt, weil für Ausflüge in Show-Container doch traditionell der Herr Westerwelle zuständig ist. Aber vielleicht hat der Herr Gerhardt gedacht, ich mach’s jetzt noch besser, ich mach’ die ganze Fraktion zum Show-Container. Der Gottschalk aber – also, wir sind mal vor vielen, vielen Jahren versehentlich in einer Fraktionssitzung sitzen geblieben. Unbehelligt, weil jeder hat uns für den neuen Mitarbeiter seines Sitznachbarn gehalten. Wir haben die ganze Sitzung mitgekriegt. Der Gottschalk tut uns echt leid.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false