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Provoziert auf Twitter: US-Präsident Donald Trump.

© MANDEL NGAN/AFP

Sexueller Missbrauch: #WhyIDidntReport als Protest gegen Trump

Donald Trump attackiert das mutmaßliche Opfer seines Supreme-Court-Anwärters. Zehntausende protestieren - indem sie von ihren Missbrauchserfahrungen erzählen.

Ein Tweet nach dem anderen, es nimmt kein Ende. "Ich war 15. Vergewaltigt von einem betrunkenen Football-Spieler auf einer Schulparty. Ich war mir SICHER, mein Vater würde ihn erschießen, wenn er davon erfährt, und dann wäre meine Mutter alleine. Tagelang habe ich mich in meinem Zimmer versteckt und vor meiner Katze geweint. Meinem Vater habe ich es erst 20 Jahre später erzählt, nachdem mein Vergewaltiger gestorben war." "Weil ich ein Partygirl an der Uni war. Weil ich mit zu ihm bin. Weil ich dachte, alle würde sagen: Du wolltest das doch. Weil ich dachte, dass genau das passiert, wenn du zu wild feierst. Weil ich dachte, niemand würde mir glauben. Ich dachte, ich habe es verdient."

Es sind erschütternde Berichte von Missbrauch, Ohnmacht und Sprachlosigkeit, die Zehntausende Frauen und Männer unter dem Hashtag #WhyIDidntReport (Warum ich nichts gesagt habe) auf Twitter posten. Wie zu Beginn der #MeToo-Debatte schließen sich auch Prominente dem Aufschrei an, den US-Präsident Donald Trump provoziert hat, als er am Freitag die Glaubwürdigkeit der Professorin Christine Blasey Ford anzweifelte.

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Ford wirft seinem Kandidaten für den Supreme Court, Brett Kavanaugh, vor, auf einer Party vor 36 Jahren über sie hergefallen zu sein. "Sollte der Angriff auf Dr. Ford wirklich so schlimm gewesen sein, wie sie sagt, hätten schon damals entweder sie oder ihre liebenden Eltern Anzeige bei den örtlichen Strafverfolgungsbehörden erstattet", twitterte Trump.

Er forderte Ford auf, die Dokumente der Anzeige zu zeigen, "so dass wir Datum, Zeit und Ort erfahren können". Ford, die in der vergangenen Woche ihre Geschichte in der "Washington Post" erzählt hat, hat bereits klar gemacht, dass sie keine Anzeige erstattete, sondern Jahrzehnte lang über den Vorfall geschwiegen hat.

Auch Ronald Reagans Tochter meldet sich zu Wort

Unterstützung erhält Ford von prominenter Seite. In einem Beitrag für die "Washington Post" schildert die Tochter des früheren US-Präsidenten Ronald Reagan, Patti Davis, ihre eigene Missbrauchserfahrung. Vor etwa 40 Jahren sei sie von einem Musikmanager in seinem Büro vergewaltigt worden.

"Jahrzehntelang habe ich niemandem davon erzählt – keinen Freunden, keinem Partner, keinem Therapeuten, auch nicht meinem Ehemann, als ich Jahre später heiratete", schreibt die 65-Jährige. "Ich fühlte mich allein, ich habe mich geschämt, und ich war angewidert von mir selbst."

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Deshalb wundere es sie keineswegs, dass die Frau, die Kavanaugh eine versuchte Vergewaltigung vor mehr als 30 Jahren vorwirft, so lange geschwiegen habe, schreibt Davis. Sie äußerte auch Verständnis dafür, dass Ford nicht alle Details des mutmaßlichen Übergriffs benennen könne. Bei traumatischen Erlebnissen blende die Erinnerung gewisse Dinge einfach aus.

Kavanaugh sollte eigentlich am vergangenen Donnerstag vom Justizausschuss des Senats bestätigt werden. Das hat Fords Anschuldigung verhindert. Sowohl Kavanaugh, der die Vorwürfe bestreitet, als auch sie sind bereit, in der kommenden Woche vor dem Ausschuss auszusagen. Ein genauer Termin für die Befragung Fords ist jedoch noch nicht ausgehandelt worden.

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