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Politik: Wieder Anschlag in Bagdad

Wagen des Attentäters explodiert vor der türkischen Botschaft

Bagdad/Istanbul (sei). Ein Selbstmordattentäter hat am Dienstag einen Anschlag auf die türkische Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad verübt. Der Attentäter starb, zwei Wachen der Botschaft und vier Zivilisten wurden nach Angaben des USMilitärs verletzt. Der mit Sprengstoff beladene Wagen des Attentäters explodierte vor dem Gebäude und riss Teile einer Schutzmauer vor dem Gebäude ein. Nach dem Anschlag gab es eine Demonstration einiger Dutzend Saddam-Hussein-Anhänger in der Nähe der Botschaft. Außerdem griffen Unbekannte erstmals eine spanische Patrouille im Irak an.

Das Selbstmordattentat wurde auf den Tag genau eine Woche nach der türkischen Parlamentsentscheidung zur Truppenentsendung in den Irak verübt und dürfte in der Türkei den Ruf nach einem Verzicht auf die Militäraktion lauter werden lassen. Die türkische Regierung verurteilte den Anschlag und machte deutlich, dass sie am Truppeneinsatz im Irak festhalten will. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sagte, der Anschlag habe sich nicht gegen die Truppenentscheidung des Parlaments gerichtet, sondern sei von Kräften verübt worden, die im Irak eine Entwicklung zum Besseren verhindern wollten.

Erst vergangene Woche waren drei türkische Lastwagenfahrer im Irak von einer wütenden Menge gelyncht worden. Der neue Anschlag habe das Ziel gehabt, den türkischen Militäreinsatz zu verhindern, sagte der Ex- Botschafter Gündüz Aktan im türkischen Fernsehen. Der einflussreiche Leitartikler Hasan Cemal forderte, die Regierung müsse ihre Entscheidung zur Entsendung von bis zu 10 000 Soldaten überdenken.

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