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Bayern sucht den Maulwurf: Wer hat da über Horst Seehofer geplaudert?

© dapd

Wikileaks: Seehofer sucht CSU-Maulwurf

Mitarbeiter der bayrischen Staatskanzlei äußerten sich beschämt über Seehofer, wie bei Wikileaks nachzulesen ist. Bayerns Ministerpräsident hat nun einen Verdacht, wer da geplaudert haben könnte.

Die bayerische Staatskanzlei geht Berichten über einen angeblichen „Maulwurf“ in ihren Reihen nach. Ein Sprecher verwies auf Anfrage der Nachrichtenagentur dapd in München auf die umstrittenen Dokumente, die von der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht worden waren. Darin ist auch von angeblicher Illoyalität von Mitarbeitern der Staatskanzlei gegenüber Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) die Rede. Anlass soll eine Interview-Äußerung Seehofers vom Dezember 2009 gewesen sein, dass er wenig Sympathie für eine Aufstockung des deutschen Afghanistan-Kontingents habe. Den US-Notizen zufolge haben sich Mitarbeiter der Staatskanzlei bei einem privaten Treffen mit dem US-Generalkonsul im Freistaat, Conrad Tribble, beschämt über den Vorstoß Seehofers gezeigt und ihm Populismus unterstellt. Darunter sei auch der „State Secretary for Federal and European Issues“ gewesen.

Der Staatskanzlei-Sprecher sagte dazu, einen solchen Staatsseketär gebe es in Bayern nicht. Es solle nun aufgeklärt werden, wer gemeint ist. Klar sei, dass es sich bei der Quelle nicht um die Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Emilia Müller (CSU), handeln könne.

Dem „Münchner Merkur“ zufolge hat Seehofer einen konkreten Verdacht - und zwar gegen den damals obersten Beamten in dem für Bundes- und Europa-Angelegenheiten zuständigen Teil der Staatskanzlei. In einer Sitzung des CSU-Vorstands habe der Ministerpräsident am Montag den Namen des Betroffenen genannt und „Ermittlungen“ angekündigt. Der Beamte ist inzwischen Amtschef des Landwirtschaftsministeriums. Er wandte sich in einem Gespräch mit der Zeitung jedoch gegen Verdächtigungen und versicherte, er scheide als Gesprächspartner der Amerikaner zu den bei Wikileaks genannten Punkten „definitiv aus“. (dapd)

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