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Willy-Brandt Flughafen: Knappe Verschiebung ist weltweit einzigartig

Die Verschiebung der Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg keine vier Wochen vor dem geplanten Termin gilt weltweit als nahezu beispiellos. Trotzdem hatten auch schon andere Flughäfen Startprobleme.

Selbst am Londoner Flughafen Heathrow wurde das Terminal 5 im März 2008 pünktlich in Betrieb genommen, auch wenn es danach zum Chaos kam. Die Probleme in England beruhten auf einer nicht wie geplant funktionierenden Gepäckförderanlage, mangelhafter Schulung des Personals und Problemen bei der Kommunikation. Außerdem erreichten Mitarbeiter des Airports von ihren entfernt liegenden Parkplätzen ihre Arbeitsplätze nicht rechtzeitig. Es dauerte Wochen, bis sich der Betrieb normalisiert hatte, der Flughafendirektor musste seinen Hut nehmen.

Nach Pleiten, Pech und Pannen soll in Wien am 5. Juni das neue Terminal „Skylink“ in Betrieb gehen. Es hatte bereits 2008 fertiggestellt werden sollen, doch Vergabefehler, Baumängel und enorme Kostensteigerungen führten zu einem Baustopp und einem Neustart. Nunmehr läuft seit Januar der Probebetrieb in dem rund 800 Millionen Euro teuren Bau, der über 17 Andockpositionen verfügt.

Auf das nächste Jahr verschoben wurde die für diesen Sommer geplante Eröffnung des neuen Corvera-Airports im spanischen Murcia. Als Grund wurden Verzögerungen bei den Genehmigungen und der Abnahme der technischen Anlagen genannt.

Nicht rechtzeitig zur Fußball-Europameisterschaft fertig geworden ist auch der neue Warschauer Flughafen Modlin auf dem Gelände eines ehemaligen Militärflugplatzes. Er wird am 16. Juli eröffnet, knapp zwei Wochen nach dem Endspiel.

Dass es auch anders geht, beweist unter anderem die Eröffnung des neuen internationalen Terminals am weltweit größten Flughafen in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia). Während in Berlin und Wien bei monatelangen Praxistests immer neue Schwachpunkte aufgedeckt werden, beschränkte man sich dort auf einen einzigen Praxistest nur zwei Wochen vor der Inbetriebnahme. Die 1500 Testpassagiere konnten sich bewerben und mussten sogar ihre eigenen Koffer für den Probelauf mitbringen.

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