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Politik: „Wir haben kein Vertrauen zu den USA“

Shuneh - US-Außenminister Colin Powell kann die Araber nicht von den positiven Auswirkungen amerikanischer Politik in der Region überzeugen. Zwar machte Powell beim Weltwirtschaftsforum in Jordanien deutlich, dass er persönlich „tief verstört“ und „schockiert“ über die Bilder von der Folterung irakischer Gefangener sei.

Shuneh - US-Außenminister Colin Powell kann die Araber nicht von den positiven Auswirkungen amerikanischer Politik in der Region überzeugen. Zwar machte Powell beim Weltwirtschaftsforum in Jordanien deutlich, dass er persönlich „tief verstört“ und „schockiert“ über die Bilder von der Folterung irakischer Gefangener sei. Dennoch war die Wirkung seiner Rede gering. Sie „hat uns absolut nicht überzeugt“, sagte Rashed Tarish Al-Qubaisi von der Handelskammern in Abu Dhabi. Powell habe zwar Fehler eingestanden, gleichzeitig aber immer wieder die angeblich „hehren Ziele“ der amerikanischen Militärintervention in Irak gelobt. Zur Lösung des Palästina-Problems habe er überhaupt keine konkreten Bemerkungen gemacht. „Wir haben überhaupt kein Vertrauen mehr zu den USA“, lautet das Urteil Al-Qubaisis.

Eine spontane Abstimmung ergab, dass 60 Prozent der Zuhörer glauben, die amerikanische Einmischung in den Reformprozess in der arabischen Welt sei ein „Hindernis“, nur 39 Prozent sehen darin eine „Hilfe“. Powell hatte zuvor zum Ausdruck gebracht, dass er die „Frustration“ der Region verstehe. Ihm war anzumerken, dass er sich in seiner Rolle nicht wohl fühlte. Powell räumte ein, dass die USA Fehler machten, aber ihre Stärke sei, daraus zu lernen. Er gab auch zu, dass die in der arabischen Welt extrem kritisch aufgenommene Erklärung von Präsident George Bush, Israel werde nicht alle Siedlungen in den besetzten Gebieten räumen, „kontrovers“ sei.

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