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Politik: WM 2006 – die Teams stehen fest

Schweiz schaltet Türkei aus / Auch Australien, Spanien, Tschechien und Trinidad in Deutschland dabei

Berlin - Das Teilnehmerfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland ist komplett. Am Mittwoch qualifizierten sich die Schweiz, Tschechien, Spanien, Australien sowie Trinidad & Tobago als letzte Teams für das größte Fußballturnier der Welt. Zum Abschluss der Play-off-Runde fielen die Entscheidungen in teilweise dramatischen Spielen. So verpasste die Türkei in einer Begegnung trotz eines 4:2 (2:1)-Sieges gegen die Schweiz die Qualifikation, da die Schweizer das Hinspiel 2:0 gewonnen hatten. Nach dem Schlusspfiff in Istanbul gab es Ausschreitungen gegen Schweizer Fußballer und Betreuer. Der Spieler Stéphane Grichting musste verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Zwei weitere Spieler und ein Trainer wurden verletzt.

Als WM-Neuling dürfen Trinidad & Tobago, die überraschend 1:0 in Bahrain gewannen, nach Deutschland. Erst im Elfmeterschießen setzte sich Australien 4:2 gegen Uruguay durch. „Wir freuen uns besonders auf die Australier, weil sie erst ein Mal bei einer WM dabei waren – ausgerechnet 1974 in Deutschland“, sagte Wolfgang Niersbach, Vizepräsident des WM-Organisationskomitees. Zum ersten Mal bei einer WM treten neben Trinidad & Tobago auch Angola, Elfenbeinküste, Ghana und Togo sowie erstmals seit ihrer Eigenständigkeit die Ukraine, Tschechien und Serbien-Montenegro an.

Die WM wird am 9. Juni 2006 in München angepfiffen, das Finale wird am 9. Juli in Berlin ausgetragen. Eine Eröffnungsgala findet am 7. Juni im Berliner Olympiastadion statt, sie wird wie das gesamte Kulturprogramm vom österreichischen Künstler André Heller gestaltet.

Das Spiel in der Türkei eskalierte nach dem Abpfiff, als sich Fußballer und Betreuer beider Teams im Kabinengang angriffen. Schon bei ihrer Ankunft in Istanbul waren die Schweizer beleidigt und beschimpft worden. Der Fußball-Weltverband Fifa kündigte einen Untersuchungsbericht zu den Ereignissen an.

Die WM-Gruppen werden am 9. Dezember in Leipzig ausgelost. Zur WM werden drei Millionen Gäste erwartet, darunter eine Million aus dem Ausland. Für sie hat die Bundesregierung eine Servicekampagne sowie eine Kampagne für den Wirtschaftsstandort aufgelegt.Beide Aktionen soll die schwarz-rote Koalition fortführen, heißt es in Regierungskreisen. Zur Koordination der Sicherheitskräfte wird ein Lagezentrum beim Bundesinnenministerium eingerichtet. Ob das Schengener Abkommen über den freien Reiseverkehr in Europa ausgesetzt wird, wird im Mai entschieden. „Nachdem das nationale Sicherheitskonzept steht, führen wir Gespräche mit den Anrainer- und den Teilnehmerstaaten“, sagte der Staatsekretär im Innenministerium, Göttrik Wewer (SPD).

Die Stadien in den zwölf Spielorten sind bis auf wenige Umbauten fertig gestellt. Beim Confed-Cup in diesem Sommer hatte es abgesehen von einem Dachschaden in der Arena Frankfurt am Main kaum Probleme gegeben. Für Fans ohne Eintrittskarte werden Fanfeste organisiert. Der Berliner Senat will bis Ende November beraten, ob das Fest im Spreebogenpark am Kanzleramt oder auf der Straße des 17. Juni, wie Sponsoren und Organisatoren fordern, stattfinden soll.

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