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Politik: Zahlreiche Tote und Verletzte bei Auseinandersetzungen zwischen indonesischen Christen und Moslems

Die blutigen Ausschreitungen zwischen Christen und Moslems auf den ost-indonesischen Molukken fordern immer mehr Menschenleben und weiten sich gleichzeitig aus. Bis zum Dienstag wurden auf den Inseln Ambon und Buru nach Behördenangaben rund 70 Menschen getötet.

Die blutigen Ausschreitungen zwischen Christen und Moslems auf den ost-indonesischen Molukken fordern immer mehr Menschenleben und weiten sich gleichzeitig aus. Bis zum Dienstag wurden auf den Inseln Ambon und Buru nach Behördenangaben rund 70 Menschen getötet. In Krankenhäusern würden mehr als 140 Menschen behandelt. Da bei vielen der Zustand kritisch sei, könne die Zahl der Todesopfer weiter steigen, sagte ein Kliniksprecher in der Molukken-Hauptstadt Ambon. Von den Unruhen wurde nun auch die Insel Seram erfasst, wie die indonesische Nachrichtenagentur Antara meldete.

Viele der getöteten oder verletzten Zivilisten wurden von Schüssen eingreifender Sicherheitskräfte getroffen. In Ambon kamen seit dem Ausbruch der religiös motivierten Unruhen am Sonntag mindestens 47 Menschen ums Leben. Auf der Nachbarinsel Buru wurden nach Kämpfen am Sonntag und Montag 22 Tote gezählt, während auf Seram Wohnhäuser angezündet wurden.

Nach Meldungen der indonesischen Agentur Antara gingen im bereits weitgehend zerstörten Ambon erneut Hunderte Häuser in Flammen auf. Laut Augenzeugenberichten war dort noch sporadisches Gewehrfeuer zu hören, während auch am Dienstag Ämter und viele Läden geschlossen blieben. Sicherheitskräfte bezogen unterdessen an strategisch wichtigen Kreuzungen Posten. Die Zusammenstöße waren erneut aufgeflammt, nachdem am Wochenende in Ambon ein von einem Christen gesteuerter Wagen einen moslemischen Jungen angefahren und verletzt hatte.

Die Unruhen waren erstmals im Januar ausgebrochen. Seither gab es auf Ambon und den anderen Unruheherden auf den als Gewürzinseln bekannten Molukken amtlichen Angaben zufolge rund 800 Tote und mehr als 1500 Verletzte.

Angesichts der blutigen Zusammenstöße haben die christlichen Kirchen Indonesiens am Dienstag die Stationierung einer internationalen Friedenstruppe gefordert.

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