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Politik: Zeuge: Motassadeq gehörte zum engeren Kreis um Atta

Hamburg - Im Hamburger Terrorprozess hat am Dienstag einer der wichtigsten Zeugen den Angeklagten Mounir al Motassadeq nur vage belastet. Der Student Schahid N.

Von Frank Jansen

Hamburg - Im Hamburger Terrorprozess hat am Dienstag einer der wichtigsten Zeugen den Angeklagten Mounir al Motassadeq nur vage belastet. Der Student Schahid N. bezeichnete den Marokkaner als Mitglied der engeren Gruppe um Mohammed Atta, den späteren Selbstmordpiloten des 11. September 2001. In der Clique sei häufig über den Dschihad (heiliger Krieg), die USA und die Juden geredet worden, doch an entsprechende Äußerungen des Angeklagten könne er sich nicht erinnern, sagte N. dem 4. Strafsenat des Hamburger Oberlandesgerichts. Motassadeq sei sympathisch und höflich gewesen, habe allerdings den Islam „ziemlich streng“ ausgelegt. Die Bundesanwaltschaft wirft Motassadeq vor, er habe die Attentäter des 11. September unterstützt und damit Beihilfe zum Mord an 3066 Menschen geleistet. In einem ersten Prozess hatte das Gericht Motassadeq zu 15 Jahren Haft verurteilt, doch hob der Bundesgerichtshof den Richterspruch auf und verwies das Verfahren nach Hamburg zurück.

Die Aussage des Studenten ist von besonderer Bedeutung – er hat in Hamburg am längsten Kontakt zu Motassadeq und den anderen Mitgliedern der Atta- Gruppe gepflegt. 1997 lernte er in der Hamburger Al-Kuds-Moschee den Jemeniten Ramsi Binalshibh kennen, später mutmaßlich einer der Chefplaner des 11. September. Vom Sommer 1999 an habe sich die Atta-Gruppe abgekapselt, sagte N. Der Prozess wird am heutigen Mittwoch fortgesetzt.

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