
© AFP/Ina Fassbender/Symbolbild
Ziviler Lastwagen stand unbewacht auf Parkplatz: Unbekannte erbeuten rund 20.000 Schuss Munition der Bundeswehr
Für den Munitionstransport in eine Kaserne in Sachsen-Anhalt hatte die Bundeswehr eine zivile Firma beauftragt. Einem Bericht zufolge hat das Unternehmen gleich mehrere Vorschriften ignoriert.
Stand:
Bei der Bundeswehr hat sich in der vergangenen Woche eine folgenschwere Sicherheitspanne ereignet. Wie der „Spiegel“ unter Berufung auf das Verteidigungsministerium berichtet, haben Unbekannte auf einem Parkplatz in einem Gewerbegebiet bei Burg in Sachsen-Anhalt in der Nacht von Montag auf Dienstag immense Mengen Munition aus einem Transporter erbeutet.
Den Angaben zufolge handelte es sich bei dem Lastwagen um ein Fahrzeug eines zivilen Speditionsunternehmens, das von der Bundeswehr mit Munitionstransporten beauftragt worden war.
Demnach sollen mehrere Sicherheitsbestimmungen ignoriert worden sein. So habe das Verteidigungsministerium angeführt, dass der Lastwagen auf einem ungesicherten Parkplatz in der Nähe von Magdeburg abgestellt worden sei.
Darüber hinaus seien statt zwei Fahrern nur ein Fahrer bei der betroffenen Fahrt eingesetzt worden. Dieser habe sich zudem für eine Übernachtung in einem Hotel entschieden, statt die Nacht in unmittelbarer Nähe der sicherheitsrelevanten Ladung zu verbringen.
Als der Transport am Dienstag wie vorgesehen in der nahegelegenen Kaserne eintraf, sei das Fehlen mehrerer Munitionskisten schnell bemerkt worden, heißt es in dem Bericht.
Demnach gibt das Verteidigungsministerium den Verlust vorläufig mit rund 20.000 Schuss Munition an. Es seien rund 10.000 Schuss Gefechtsmunition für Pistolen, 9900 Schuss Manövermunition für Sturmgewehre und sogenannte Nebelmunition gestohlen worden.
Auch wenn es sich den Angaben zufolge bei der Manövermunition nicht um scharfe Geschosse handele, spricht das Verteidigungsministerium von einem relevanten Sicherheitsvorfall. Es werde nun gemeinsam mit der Polizei ermittelt. (Tsp)
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