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Politik: Zöllner sieht Migration als Chance für die Bildung

Berlin - Der neue Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Jürgen Zöllner, will sich dafür einsetzen, dass bei der Föderalismusreform II auch die Finanzierung der Studienplätze neu geregelt wird. Nach dem Motto „das Geld folgt den Studenten“ würde etwa Bayern für die Studenten zahlen, die in anderen Bundesländern studieren, sagte der SPD- Politiker am Freitag in Berlin.

Berlin - Der neue Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Jürgen Zöllner, will sich dafür einsetzen, dass bei der Föderalismusreform II auch die Finanzierung der Studienplätze neu geregelt wird. Nach dem Motto „das Geld folgt den Studenten“ würde etwa Bayern für die Studenten zahlen, die in anderen Bundesländern studieren, sagte der SPD- Politiker am Freitag in Berlin. Zu den Aufnahmeländern, die von einem solchen Finanzausgleich profitieren würden, zählt Berlin. Zöllner, Bildungs- und Wissenschaftssenator in Berlin, plädiert dafür, diesen Teil der Föderalismusreform vorzuziehen.

Die Länder, die sich die alleinige Zuständigkeit für Schulen und Hochschulen erkämpft haben, rief Zöllner dazu auf, diese auch wahrzunehmen. Während seiner Amtszeit wolle er darauf dringen, dass die KMK gesamtstaatliche Aufgaben übernehme. Ein Beispiel sei die Lehrerbildung: Noch immer sei nicht die Akzeptanz der jeweiligen Abschlüsse zwischen den Ländern geregelt. Anstoßen will Zöllner auch eine Initiative zur Migration. Zuwanderung müsse man auch als „Chance für das Bildungssystem“ sehen, kulturelle Vielfalt sollte erhalten bleiben. Die verschiedenen Sprachförderprogramme sollten wissenschaftlich evaluiert werden, damit gute Beispiele bundesweit Schule machen könnten. Zöllner will auf Migrantenverbände zugehen, um die Eltern stärker an der Bildungsarbeit zu beteiligen.

Zudem will Zöllner einen „Exzellenzwettbewerb für die Lehre“ starten. „Länder, die nur Spitzenforscher fördern, aber junge Leute nicht gut ausbilden, werden Schwierigkeiten haben.“ Bei dem Wettbewerb solle es darum gehen, den Stellenwert der Lehre an den Hochschulen aufzuwerten.

Zöllner setzt sich darüber hinaus für Aufklärung über Computerspiele ein. Er berief sich auf Untersuchungen, wonach Zwölf- bis 14-Jährige mehr Zeit mit Computerspielen verbringen als in der Schule. Das könne schädliche Auswirkungen auf den Lernerfolg haben. Der KMK-Präsident will zudem ein Verbot von „Killerspielen“ prüfen lassen.

Uwe Schlicht

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