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Politik: Zum Wohle Frankreichs

Der Ölkonzern Elf Aquitaine arbeitete seit seiner Gründung in den sechziger Jahren faktisch als eine Art inoffizielles Außenministerium Frankreichs. Auch der sozialistische Präsident Francois Mitterrand änderte daran nichts.

Der Ölkonzern Elf Aquitaine arbeitete seit seiner Gründung in den sechziger Jahren faktisch als eine Art inoffizielles Außenministerium Frankreichs. Auch der sozialistische Präsident Francois Mitterrand änderte daran nichts. Das Unternehmen sollte der ehemaligen Kolonialmacht die afrikanischen Ölreserven sichern – und politischen Einfluss. Gabun wurde zur Drehscheibe der Aktivitäten, und Präsident Omar Bongo zum wichtigsten Gewährsmann Frankreichs in Afrika. Bis heute sind gegenüber dem Präsidentenpalast in Gabuns Hauptstadt Libreville französische Soldaten untergebracht, weshalb sich der Hausherr um seinen Posten nie ernsthaft Sorgen machen musste. Doch auch die Einkünfte aus dem Ölgeschäft, rund acht Milliarden Francs jährlich, und zusätzliche, inoffizielle „Provisionen“ von Elf halfen Bongo, seine Untertanen ruhig zu stellen. So leistet sich das 1,2 Millionen EinwohnerLand beispielsweise 42 Ministerien mit 40 000 Beamten. Außerhalb der Hauptstadt herrscht jedoch zum Teil bittere Armut. uls

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