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Politik: Zurücktreten, bitte - Müntefering räumt auf (Kommentar)

So viel Entscheidungsfreude hätte man dem scheidenden Verkehrsminister Franz Müntefering gar nicht mehr zugetraut. Kurz vor Toresschluss räumt der Sauerländer bei der Bahn gründlich auf.

So viel Entscheidungsfreude hätte man dem scheidenden Verkehrsminister Franz Müntefering gar nicht mehr zugetraut. Kurz vor Toresschluss räumt der Sauerländer bei der Bahn gründlich auf. Johannes Ludewig und Axel Nawrocki müssen gehen, ein neues Management soll das Schienenunternehmen auf Kurs bringen. Die Entscheidung hätte früher kommen können, früher kommen müssen. Der Aufstand der Bahn-Belegschaft gegen den "Behörden-Stil" des Ex-Beamten Ludewig, die Kampagne der Gewerkschaften, der Machtkampf mit dem ehemaligen Aufsichtsratschef Heinz Dürr, die Kritik der Bahn-Kunden: All das hat Müntefering während seiner Amtszeit gesehen - und ausgesessen. Schlimmer noch, anstatt der Bahn, wie versprochen, bei den Investitionen seines Hauses Vorrang einzuräumen, hat er Mittel gekürzt. Er hat ihr neue Belastungen aufgebürdet, wie die Ökosteuer oder die Kosten für den Einsatz des Bundesgrenzschutzes auf Bahnhöfen. Ein neues Management wird dazu beitragen, die Bahn zur Ruhe zu bringen und die Belegschaft zu motivieren, die gewaltigen Aufgaben zur Sanierung des Schienenunternehmens anzupacken. Doch damit ist es nicht getan. Der neue Verkehrsminister Reinhard Klimmt darf bei Entscheidungsfreude und Interesse am Unternehmen Zukunft nicht nachlassen gegenüber diesen letzten Müntefering-Tagen, wenn die Bahn endlich wieder in Fahrt kommen soll.

chi

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