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ZU VIELE OPERATIONEN: Zertifikatehandel für die Hüft-OP

Die AOK und der Spitzenverband der Krankenkassen werben für neue Wege der Kostensteuerung im Krankenhaus. Angesichts des starken Anstiegs von Hüft- und Knieoperationen fordert der neue Chef der AOK Rheinland/Hamburg, Günter Wältermann, für solche planbaren Eingriffe einen Zertifikatehandel nach dem Muster des CO2-Emissionshandels.

Die AOK und der Spitzenverband der Krankenkassen werben für neue Wege der Kostensteuerung im Krankenhaus. Angesichts des starken Anstiegs von Hüft- und Knieoperationen fordert der neue Chef der AOK Rheinland/Hamburg, Günter Wältermann, für solche planbaren Eingriffe einen Zertifikatehandel nach dem Muster des CO2-Emissionshandels. „Wir sollten das zumindest ernsthaft prüfen“, sagte Wältermann. Der Dachverband der 145 gesetzlichen Kassen befürwortet den Ansatz. „Wir prüfen derzeit die Idee, einen Handel mit Zertifikaten für Mehrleistungen bei planbaren Leistungen einzuführen“, sagte Johann-Magnus von Stackelberg, Vizechef des GKV-Spitzenverbands.

Der Zertifikatehandel für den Klimaschutz soll den CO2-Ausstoß marktwirtschaftlich eindämmen: Wer mehr als die vorgesehene Grundmenge emittieren will, muss dafür CO2-Rechte von anderen Emittenten zukaufen. Ähnlich könnte es bei den Kliniken laufen, erläutert AOK- Vorstand Matthias Mohrmann: Schon heute vereinbaren die Krankenhäuser mit den Kassen jährliche OP-Budgets. Überschreitet eine Klinik die vereinbarte Menge, müsste sie für solche Mehrleistungen Zertifikate von anderen Kliniken kaufen, die ihre Leistungsmenge nicht ausschöpfen. Dies könnte Kliniken davon abhalten, wegen der Erlöse auch solche Patienten zu Operationen zu überreden, die mit einer konservativen Hüft- oder Kniebehandlung gut klarkämen, hofft Mohrmann. HB

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