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Zuwanderung: Ates verteidigt Integrationsgipfel

Die in der Türkei geborene Frauenrechtlerin Seyran Ates hat den Integrationsgipfel der Bundesregierung gegen die massive Kritik türkisch-muslimischer Verbände verteidigt.

Die in der Türkei geborene Frauenrechtlerin Seyran Ates hat den Integrationsgipfel der Bundesregierung gegen die massive Kritik türkisch-muslimischer Verbände verteidigt. "Ich halte das für absoluten Unsinn", sagte die Rechtsanwältin mit Blick auf die Boykottdrohung der Verbände dem Tagesspiegel (Ausgabe vom Dienstag). Die Reaktion sei "der typische Rassismus-Reflex, in den viele Verbände zurückfallen, wenn es um staatliches Handeln in Zuwanderungsfragen geht". Die Kritiker seien "mehrheitlich Kulturchauvinisten, die jedes Integrationskonzept als rassistischen Angriff auf ihre Kultur diffamieren".

Wegen der Verabschiedung des Zuwanderungsgesetzes haben wichtige türkisch-muslimische Verbände mit einem Boykott des Gipfels gedroht. Das von den Verbänden kritisierte neue Zuwanderungsgesetz trage dazu bei, die Rechte muslimischer Frauen in Deutschland zu stärken, sagte Ates. Den türkisch-muslimischen Verbänden warf sie vor, sie versuchten Zwangsverheiratungen zu einem Randproblem herunterzuspielen. "Der Staat muss den Opfern zeigen, dass er mit seinen Mitteln gegen Zwangsverheiratung angeht", sagte die Anwältin, die im Juni von Bundespräsident Horst Köhler für ihr Engagement für muslimische Frauen mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden war.

Auch im Falle eines Boykotts müsse der Integrationsgipfel weiter arbeiten, forderte Ates: "Allein die Tatsache, dass es ihn gibt, ist schon ein Erfolg. Auf Leute, die pubertär und trotzig reagieren, können wir verzichten." (Tsp)

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