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Politik: Zwangsarbeiter: Entschädigung bis Jahresende

Berlin Von Wundern spricht Hans-Otto Bräutigam nicht oft. Aber dass die Entschädigung der früheren NS-Zwangsarbeiter bisher weit gehend problemlos verlief – das ist für den Vorstandschef der Zwangsarbeiter-Stiftung dann doch ein „Wunder“.

Berlin Von Wundern spricht Hans-Otto Bräutigam nicht oft. Aber dass die Entschädigung der früheren NS-Zwangsarbeiter bisher weit gehend problemlos verlief – das ist für den Vorstandschef der Zwangsarbeiter-Stiftung dann doch ein „Wunder“. 1,61 Millionen Menschen haben inzwischen Geld aus Deutschland bekommen. Ende des Jahres sollen die Auszahlungen an die NS-Opfer beendet sein. In Polen, Tschechien und Weißrussland erhalten die früheren Zwangsarbeiter die letzte Zahlung voraussichtlich im Mai. Bei der Bundesstiftung hatte man im vergangenen Jahr gehofft, dass das gesamte Entschädigungsprojekt zum 60. Jahrestag des Kriegsendes abgeschlossen sein würde. Aber noch einmal dauerte es länger als geplant. Insgesamt waren über zwei Millionen Anträge eingegangen, die alle einzeln geprüft werden mussten. Die Suche nach Nachweisen für die Zwangsarbeit war zudem langwieriger als erwartet. Ein besonders trauriges Kapitel stellt die Stiftung vor neue Schwierigkeiten: Jeder zehnte frühere Zwangsarbeiter, der Anspruch auf Entschädigung hat, ist inzwischen gestorben. Das Geld bekommen nun die Rechtsnachfolger – doch die müssen oft erst gefunden werden.

Von „Entschädigung“ redet man bei der Stiftung nicht gern – schließlich kann es für das erlittene Leid keine Entschädigung geben. In den Briefen, die die Stiftung aus Osteuropa erhält, wird aber deutlich, dass es um mehr geht als um das von der Bundesregierung und der Wirtschaft gezahlte Geld: Viele frühere Zwangsarbeiter bedanken sich dafür, dass das ihnen zugefügte Unrecht endlich anerkannt wird. vs

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