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Politik: Zweite Runde der Präsidentenwahl - Es droht internationale Isolierung - Gegenkandidat Toledo resigniert

In einer Stichwahl ohne Gegenkandidat hat der umstrittene peruanische Staatschef Alberto Fujimori am Sonntag das Mandat für eine dritte Amtszeit gesucht. Falls er wie erwartet die absolute Mehrheit erhalten sollte, droht Peru unter Fujimori die internationale Isolierung.

In einer Stichwahl ohne Gegenkandidat hat der umstrittene peruanische Staatschef Alberto Fujimori am Sonntag das Mandat für eine dritte Amtszeit gesucht. Falls er wie erwartet die absolute Mehrheit erhalten sollte, droht Peru unter Fujimori die internationale Isolierung. Fujimoris Herausforderer Alejandro Toledo war aus Protest gegen Wahlmanipulationen von der Stichwahl zurückgetreten. Er sprach vom "Tod der Demokratie in Peru". Da in dem Andenstaat Wahlpflicht herrscht, rief Toledo seine Anhänger dazu auf, ungültig zu stimmen.

In den letzten Umfragen lag Fujimori mit 54 Prozent der Stimmen in Führung. Der 61-jährige autokratische Herrscher hat den größten Rückhalt bei den Armen unter den 25 Millionen Peruanern. Diesen hat er einen ebenso entschlossenen Kampf gegen die Arbeitslosigkeit versprochen wie er den Kampf gegen die Guerillabewegungen Leuchtender Pfad und Tupac Amaru geführt habe.

Toledo hat ebenso wie die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und die Europäische Union wegen befürchteter Unregelmäßigkeiten eine Verschiebung des zweiten Wahlgangs gefordert. Die EU kündigte aus Protest gegen Fujimoris Festhalten an dem Wahltermin den Abzug ihrer Wahlbeobachter an. Auch eine Beobachtermission aus den USA sagte ihre Beteiligung an der Überprüfung der Wahl ab.

Im ersten Wahlgang am 9. April hatte Fujimori 49,9 Prozent der Stimmen erzielt, sah sich danach aber mit heftigen Vorwürfen des Wahlbetrugs konfrontiert.

Ulrike Fokken

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