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Politik: Zwischen Europa und Asien

Mit rund 775 000 Quadratkilometern Fläche ist die Türkei mehr als zweimal so groß wie die Bundesrepublik. Nur ein kleiner Teil im Nordwesten des Landes, vom europäischen Ufer der BosporusMeerenge bis zu den Grenzen mit Griechenland und Bulgarien, liegt geographisch in Europa, der Rest in Asien.

Mit rund 775 000 Quadratkilometern Fläche ist die Türkei mehr als zweimal so groß wie die Bundesrepublik. Nur ein kleiner Teil im Nordwesten des Landes, vom europäischen Ufer der BosporusMeerenge bis zu den Grenzen mit Griechenland und Bulgarien, liegt geographisch in Europa, der Rest in Asien. Von seiner Lage her bildet das Rechteck des türkischen Staatsgebiets eine Brücke zwischen Ost und West; die türkische Metropole Istanbul mit ihren zwölf Millionen Einwohnern ist die einzige Stadt der Welt, die in zwei Erdteilen liegt – Europa und Asien.

Die moderne türkische Republik wurde 1923 von Mustafa Kemal Atatürk gegründet. Obwohl Atatürk dem Land den Kurs nach Westen auftrug, leidet die türkische Demokratie bis heute unter obrigkeitsstaatlichem Denken und Menschenrechtsverletzungen. Seit 1999 ist die Türkei offiziell EU-Beitrittsbewerberin.

Die rund 70 Millionen Türken gehören zu den ärmsten Bürgern in den EU-Kandidatenstaaten. Der Mindestlohn liegt bei umgerechnet etwa 200 Euro im Monat; türkische Gewerkschaften haben jedoch ein Monatseinkommen von rund 300 Euro als „Hungergrenze“ für eine vierköpfige Familie ausgerechnet. Die türkische Wirtschaft wird von hohen Inflationsraten geplagt. Mit 27 Prozent liegt die Teuerungsrate derzeit für türkische Verhältnisse sensationell niedrig. Mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) hat die Türkei ein ehrgeiziges Reformprogramm vereinbart, das auch den Verkauf vieler Staatsbetriebe vorsieht. sei

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