zum Hauptinhalt
Birma

© AFP

Zyklon-Katastrophe: Birma weist ausländische Helfer aus

Trotz der katastrophalen Lage für die Opfer von Wibelstrum "Nargis" sperrt sich die birmanische Regierung weiter gegen die internationale Hilfe - die Militärjunta beschäftigt sich stattdessen mit der Vorbereitung eines Verfassungsreferendums. Die ersten Helfer wurden bereits ausgewiesen.

Nach der Wirbelsturm-Katastrophe will Birma weiter keine ausländischen Helfer ins Land lassen. Das Außenministeriums in Rangun erklärte am Freitag, Birma sei "nicht bereit" für Such- und Hilfsmannschaften aus dem Ausland. Die Erklärung wurde in einer staatlichen Zeitung veröffentlicht. Ein ausländisches Helferteam, das am Mittwoch an Bord einer Maschine aus Katar in Rangun eingetroffen sei, sei noch am selben Tag ausgewiesen worden, hieß es darin weiter.

In Birma sind unterdessen nach tagelangen Verzögerungen auch mehrere Tonnen Hilfsgüter der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes eingetroffen. Allerdings saßen am Freitag noch immer hunderte Logistiker und Katastrophenexperten, die für eine Verteilung des Materials nötig sind, in den Nachbarländern ohne Visum fest. 1,5 Millionen Hilfebedürftige warten weiter verzweifelt auf Hilfe. UN-Nothilfekoordinator John Holmes beschrieb ihre Lage als "zunehmend hoffnungslos". Das birmanische Militär hat zwar sporadisch Güter verteilt, ist aber überwiegend mit der Vorbereitung eines Verfassungsreferendums beschäftigt, dass trotz der nationalen Katastrophe am Samstag durchgezogen werden soll.

USA: Keine Luftbrücke ohne Genehmigung

Die US-Regierung und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatten die birmanische Militärregierung zuvor gedrängt, das Land für Hilfslieferungen zu öffnen. Eine Versorgung der Opfer aus der Luft kommt für die US-Regierung ohne Zustimmung der Militärregierung derzeit nicht infrage. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir ohne Genehmigung der Regierung von Birma loslegen", sagte Gates am Donnerstag in Washington. Die USA haben eine Transportmaschine voll mit Hilfsgütern am Flughafen in Bangkok, etwa eine Stunde von Rangun entfernt. Eine Fluggenehmigung gibt es dafür noch nicht.

Durch den Zyklon "Nargis" kamen nach Angaben der Militärjunta mehr als 22.000 Menschen ums Leben. Zudem gibt es demnach rund 41.000 Vermisste. Ausländische Beobachter fürchten aber bis zu 100.000 Tote. Der Sturm war am Freitagabend am Delta des Irrawaddy-Flusses auf das südostasiatische Land getroffen und hatte auf seinem Weg nach Osten eine Schneise der Zerstörung hinterlassen. (jam/AFP/dpa)

Zur Startseite