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Papadopoulos

© dpa

Zypern: Früherer Präsident Papadopoulos gestorben

Zeit seines Lebens sperrte sich Tassos Papadopoulos gegen jede Bemühung, die geteilte Mittelmeerinsel Zypern wieder zu vereinigen. Am Freitag starb der ehemalige zyprische Präsident im Alter von 74 Jahren.

Der frühere zyprische Präsident Tassos Papadopoulos ist am Freitag in einer Klinik in Nikosia gestorben. Das teilte der nationale Hörfunk mit. Papadopoulos galt als Vertreter des harten Flügels des griechisch-zyprischen Nationalismus. Bei der Präsidentschaftswahl im Februar hatte er für eine zweite Amtszeit kandidiert, war jedoch in der ersten Runde ausgeschieden. Sein Nachfolger im Präsidentschaftsamt wurde der Linkspolitiker Demetris Christofias, der Papadopoulos eine zu unnachgiebige Haltung im Konflikt mit der Türkei über die Zypernfrage vorwarf.

Der Hardliner Papadopoulos hatte sich 2004 gegen einen von der Uno vorgelegten und von den türkischen Zyprern akzeptierten Wiedervereinigungsplan der geteilten Mittelmeerinsel Zypern ausgesprochen. Er verwies unter anderem auf den geplanten Verbleib türkischer Soldaten im Norden Zyperns und die mangelnden Sicherheitsgarantien seitens der Türkei.

Zyprer stimmten gegen eine Wiedervereinigung

Bei einem Referendum im April 2004 hatten gut drei Viertel der Zyperngriechen gegen den Plan des damaligen UN-Generalssekretärs Kofi Annan gestimmt. Dafür votierten dagegen knapp zwei Drittel der Inseltürken. Sie erhofften sich von der Wiedervereinigung und dem im Mai 2004 erfolgten Beitritt Zyperns zur Europäischen Union eine bessere Zukunft für den im Vergleich zum Südteil der Insel wirtschaftlich rückständigen Norden. Erst nach der überraschenden Abwahl von Papadopoulos kamen die Gespräche wieder in Gang

Papadopoulos starb im Alter von 74 Jahren an den Folgen von Lungenkrebs. Der schwere Raucher gehörte der Mitte-Rechtsgruppierung Demokratische Partei (Diko) an. Papadopoulos wurde am 7. Januar 1934 in Nikosia geboren. Er studierte Jura in England und beteiligte sich später aktiv am zyprischen Unabhängigkeitskampf gegen die britische Kolonialmacht zwischen 1955 und 1959. Nach der Unabhängigkeit der Mittelmeerinsel im Jahr 1960 war er zwölf Jahre lang engster Mitarbeiter des langjährigen Präsidenten, Erzbischof Makarios. Zwischen 1960 und 1972 hatte der Vater von vier Kindern mehrere Ministerposten inne, darunter die für Inneres, Wirtschaft oder Gesundheit. (mhz/AFP/dpa)

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