Brandenburg: Bekam die Kirche Stasi-Tipps vom Verfassungsschutz? Landesbischof Huber weist Berichte über Kungelei zurück
Potsdam/Cottbus. Die Evangelische Kirche in BerlinBrandenburg hat Berichte des „Spiegel“ zurückgewiesen, nach denen sie mit dem Verfassungsschutz gekungelt haben soll.
Potsdam/Cottbus. Die Evangelische Kirche in BerlinBrandenburg hat Berichte des „Spiegel“ zurückgewiesen, nach denen sie mit dem Verfassungsschutz gekungelt haben soll. Das Nachrichtenmagazin berichtet, dass sich im August 2002 der Konsistorialpräsident Uwe Runge im Auftrag von Bischof Wolfgang Huber vom Bundesamt für Verfassungsschutz beraten ließ. Es ging dabei um den Cottbuser Generalsuperintendenten Rolf Wischnath. Der soll unter dem Deckname „Theologe“ bei der Stasi gewesen sein.
Huber, der sich derzeit im Urlaub befindet, ließ gestern erklären, dass er Hinweise auf eine Stasi-Tätigkeit von Wischnath gehabt habe. Diese hätte er gemeinsam mit dem Betroffenen überprüft. „Wie erwartet hat sich dabei herausgestellt, dass es keine Zusammenarbeit von Wischnath mit dem MfS gegeben habe“, sagte Hubers Sprecher Reinhard Lampe dem Tagesspiegel.
Laut Spiegel soll Runge mit den Verfassungsschützern über ein kirchliches Disziplinarverfahren gegen Wischnath debattiert haben. Offenbar habe Runge versucht, damit einen unbequemen Mitarbeiter zu disziplinieren. Wischnath habe zum Missfallen der Kirchenoberen erwogen, CDU-Politiker wegen einer harten Abschiebepraxis vom Abendmahl auszuschließen. Auch dem damaligen Berliner Innensenator und heutigen Brandenburger Innenminister Jörg Schönbohm hatte Wischnath 1998 gedroht.
Die Aktenlage zum „Theologen“ ist dem Bericht zufolge dünn. Es gibt Hinweise auf sechs mögliche Kontakte zur Stasi. Die Bundesanwaltschaft habe 1999 ein Ermittlungsverfahren in diesem Fall abgelehnt. Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Wischnath erkläre die Registrierung damit, dass er als Mitglied des Sozialistischen Hochschulbundes bei Reisen in die DDR in den 70ern auch SED-Mitglieder kennen gelernt habe. Einer von ihnen habe offenbar versucht, ihn anzuwerben, was er abgelehnt habe. Die Birthler-Behörde in Berlin habe Wischnath Anfang Januar einen „Persilschein“ ausgestellt.
Dem Tagesspiegel gegenüber sagte Wischnath am Sonnabend, die Vorwürfe seien absurd: „Meine Weste ist rein.“ das
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