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Brandenburg: Gegen den „geflügelten Wahnsinn“

Windkraftgegner der Nauener Platte demonstrierten auf dem Potsdamer Luisenplatz

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Windkraftgegner der Nauener Platte demonstrierten auf dem Potsdamer Luisenplatz Potsdam – Die Windkrafträder haben Potsdam noch nicht erreicht, die Windkraftgegner schon. Am Sonnabend demonstrierten auf dem Luisenplatz etwa 200 Mitglieder und Anhänger der Bürgerinitiative (BI) „GegenWind Nauener Platte“ gegen den „geflügelten Wahnsinn“. Nach Kundgebungen in einigen der 18 betroffenen Orte sei man nun in die Landeshauptstadt gezogen, weil hier die gemeinsame Landesplanungsabteilung Brandenburg/Berlin die Standorte für Windkraftanlagen bestätige, erklärte der BI-Vorsitzender Thomas Roscher. Auf der Nauener Platte existieren bisher 106 Windräder, 185 sollen es werden. Die Umgebung von Orten wie Markee, Bredow oder Wustermark werde dann laut „GegenWind Nauener Platte“von den „weißen Riesen“ regelrecht zugestellt sein. Deren ältere Ausführungen sind 60 bis 80 Meter hoch, während die neuen bis zu 153 Meter erreichen. „Dennoch wurde der vorgegebene Abstand von 800 Meter gegenüber der Wohnbebauung nicht vergrößert“, beklagt Roscher. Aus Sicht der Betroffenen müsse er mindestens das Zehnfache der Höhe der Masten betragen. Die Bürgerinitiative betrachtet die Windkraftanlagen als Mogelpackung, da sie nur in sehr geringem Maße zur Stromversorgung beitragen könnten. Sie machten nur die Betreiber reich, die zu Lasten der Steuerzahler finanziell gefördert werden, verschandelten aber die Landschaft, setzten die Menschen Depressionen aus und führten zum Tod von Vögeln, die von den Rotorblättern erfasst werden. An der Kundgebung nahmen auch die Bürgermeister von Brieselang, Wilhelm Garn (CDU), und Wustermark, Bernd Drees (SPD), teil. Sie sehen durch die Massierung der Windräder auf der Nauener Platte die Entwicklung ihrer Gemeinden gefährdet. „Wer möchte schon beim Blick aus dem Fenster und beim Wandern nichts als die hässlichen weißen Riesen sehen und unablässig ihr Rauschen hören“, sagte Garn den PNN. Sein Amtskollege Drees wies darauf hin, dass mit der Übertragung der Genehmigungen an die Regionalplanung die Kommunen kaum noch Einflussmöglichkeiten auf die weitere Entwicklung der Windkraftanlagen haben. Die Bürgerinitiative hatte von der Landesregierung gefordert, den Teilplan „Windenergienutzung“ der Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming außer Kraft auszusetzen. Dafür gebe es keine Handhabe, wurde von der Landesplanungsabteilung mitgeteilt. Durch den Plan würden die Anlagen auf ein Prozent der Regionalfläche bei gleichzeitigem Ausschluss dieser Nutzung für die übrigen 99 Prozent konzentriert, argumentiert die Bürgerinitiative. E. Hoh

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