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Brandenburg: Tag der Befreiung

Landtag ändert Feiertagsgesetz. Festakt am Donnerstag im Parlament

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Potsdam - Der 8. Mai soll in Brandenburg künftig als Gedenktag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des Zweiten Weltkrieges begangen werden. Ein entsprechendes Gesetz wollen SPD, Linke und Grüne am Donnerstag beschließen. Damit soll im Sonn- und Feiertagsgesetz als entsprechender Passus unter „Gedenk- und Feiertage“ neben Volkstrauertag und Totensonntag der Tag der Befreiung eingefügt werden. „Wir wollen die Voraussetzung dafür schaffen, diesen Tag der Befreiung von der NS-Herrschaft künftig auch ohne Zeitzeugen im Bewusstsein zu halten“, sagte SPD-Fraktionschef Klaus Ness am Dienstag. Die CDU fordert dagegen, den 23. April als Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen zum Gedenktag für die Opfer der NS-Herrschaft festzulegen.

Der Gedenktag biete Gelegenheit, sich in der Öffentlichkeit, in Schulen und Kultureinrichtungen vor allem der Lehren zu vergewissern, die daraus gezogen wurden, sagte der Linken-Abgeordnete und frühere Justizminister Volkmar Schöneburg. „Wir trauern auch um die Millionen Toten, die der Zweite Weltkrieg mit sich gebracht hat.“ Das Gedenken solle am 8. Mai künftig nicht nur mit einer zentralen Veranstaltung im Landtag, sondern im ganzen Land geschehen, betonte auch Ness. „Wir wollen daran erinnern, dass es in fast allen Kommunen Zwangsarbeiter gab.“ Es sei besonders für die jüngere Generation wichtig, die Erinnerung an die Leiden der NS-Opfer wachzuhalten. Ein Anliegen, das auch die CDU unterstützt. Analog zum bundesweiten Gedenktag der Befreiung des KZ Auschwitz am 23. Januar sei der 23. April mit Bezug auf das KZ Sachsenhausen das geeignetere Datum in Brandenburg, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion, Jan Redmann. Dort hätten die inhaftierten Menschen unvorstellbares Leid erlebt. Dagegen sei der 8. Mai als Tag der Kapitulation Deutschlands nicht direkt mit dem Gedenken an die NS-Opfer verknüpft.

Der Landtag erinnert am Donnerstag, 30. April, mit einem Festakt an den 70. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und das Ende des Zweiten Weltkriegs. Der 80-jährige Filmregisseur Juraj Herz aus Prag, der als Kind das Konzentrationslager Sachsenhausen überlebte, wird vor den Gästen sprechen. Die zweite Festansprache hält der Historiker Martin Sabrow, Direktor des Zentrums für zeithistorische Forschung Potsdam.dpa, axf

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