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Landeshauptstadt: Arbeitsagentur wird arbeitgeber-freundlich

Potsdamer Agentur braucht 13 Tage, um offene Stellen zu besetzen / Eigene Auswahlverfahren helfen

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Die Potsdamer Agentur für Arbeit (AA) ist brandenburgischer „Spitzenreiter“ beim Service für Arbeitgeber. Das sagte Agentur-Chefin Edelgard Woythe gestern bei einem Pressegespräch: Innerhalb eines Tages würden sich die Potsdamer Mitarbeiter auf Stellenangebote im Internet bei den Unternehmen melden.

Mit dieser Reaktionszeit übertreffe die Agentur das angestrebte Bundes-Ziel von 48 Stunden. Laut Woythe spiele die Potsdamer Agentur auch an der „bundesweiten Spitze“ mit, was die Dauer der Besetzung einer offenen Stelle angeht: Sucht eine Firma einen neuen Mitarbeiter, vergehen durchschnittlich 13 Tage bis die offene Stelle durch die Agentur besetzt wird. Woythe schätzt, dass in Potsdam rund 45 Prozent aller Arbeitsverträge durch die Agentur zustande kommen. Vor einem Jahr lag der Marktanteil noch unter 40 Prozent. Geändert habe sich, dass der Arbeitgeber nicht mehr „massenhaft Vorschläge“ für eine Stelle bekommt, so die Bereichsleiterin Diana Noll: „Wir treffen eine Vorauswahl.“ Dafür gibt es nun ein agentureigenes „Assessment-Center“, in dem die Fähigkeiten der Bewerber getestet werden. Teilweise würden diese auch von Psychologen und Ärzten der Agentur untersucht. Durch die Auswahlverfahren würden dem Arbeitgeber nur möglichst passgenaue Bewerber vorgestellt, so Noll. Zudem achten ihre Kollegen schon seit 2004 darauf, dass die Bewerber wirklich interessiert sind. Wer nicht motiviert ist, hat keine Chance auf einen Job, sondern wird eher in einer Trainingsmaßnahme untergebracht.

Ein weiterer Erfolg der AA: Im vergangenen Monat konnte sie 601 ungeförderte Arbeitsplätze anbieten – 118 mehr als im November 2004. Das sei auch ein Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen AA und Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung Arbeitssuchender (Paga) in der Firmenkundenbetreuung, so Woythe. Das sei nicht selbstverständlich. In einigen brandenburgischen Kreisen fände keine Kooperation statt. Für die Stadt Potsdam kümmern sich neun Beschäftigte der Agentur und zwei der Paga nur um Unternehmen – über 22 Prozent des gesamten Personals. Zu deren Aufgaben gehört neben der Vermittlung die Akquise neuer Firmen als Arbeitgeber. Auch die Investitions- und Landesbank sowie die Zukunftsagentur reichen Unternehmen an die AA weiter, erklärte Woythe. Arbeitgeber können sich zudem via Internet oder über eine spezielle Telefon-Hotline an die Agentur wenden. Später erhalte jeder Kunde die Durchwahl seines persönlichen Betreuers, so Noll. Die Ansprechpartner sind neu, sagte Woythe: „Das hatten die privaten Personaldienstleister uns früher voraus.“ Sie betonte, dass sie keine Konkurrenz durch andere Jobvermittler spüre, im Gegenteil würden diese sogar den riesigen Bewerberpool der Bundesagentur nutzen: „Zu unseren Firmenkunden zählen auch Zeitarbeitsfirmen.“ just

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