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Landeshauptstadt: Aus zwei mach eins

Das Ehepaar Dietzel hat neun Kinder – und nun auch eine große Wohnung

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Der Durchbruch ist da, die Aktion „Aus zwei mach eins“ erfolgreich: Der elfjährige Christian lässt sich ein belegtes Brötchen vom Buffet schmecken, dass die Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ zur Feier des Tages spendierte. Gestern übergab sie im Wohngebiet Am Schlaatz eine Sechs-Zimmerwohnung an Simone und Andreas Dietzel und ihre neun Kinder. Ihr neues Zuhause im Pappelhof, dass sie am 13. März beziehen werden, war vor dem Wanddurchbruch noch eine Zwei- und eine Vierraum-Wohnung. Nun stehen der elfköpfigen Familie vier Kinder-, ein Wohn- und ein Schlafzimmer zur Verfügung – sowie zwei Küchen, zwei Balkons und zwei Bäder. Neben der Tatsache, dass er sich künftig nur noch mit seinem Bruder Benjamin (10) ein Zimmer teilen muss, findet Christian die beiden Badezimmer Klasse: „Da gibt es keine Dauerbesetzung mehr, wenn Mama badet“. Außerdem kann er jetzt morgens etwas länger schlafen, da sein Schulweg kürzer ist.

Dietzels hatten zuvor eine Vierraumwohnung, auch am Schlaatz. Die reichte für die beiden Eltern sowie für Christina (14), Christian (11), Benjamin (10), Claudia (9), Stefan (7) und Jaqueline (5) gerade noch so aus. Doch „ab Marcel“, der nun vier Jahre alt ist, wurde es eng, sagt Mutter Simone Dietzel. Und noch enger mit der Geburt von Josefine (2) und Leon-Maximilian, der mit drei Monaten jüngste Spross der Dietzels.

Die Genossenschaft bemühte sich, eine Lösung zu finden, hatte aber nur maximal Fünf-Raumwohnungen im Angebot und die auch nicht wie gewünscht im Erdgeschoss, erklärt Verwalterin Silvia Hohensee, in der „Karl Marx“ zuständig für den Schlaatz. Sie fand zwei Mieter, die sich bereit erklärten, ihre Wohnungen her zu geben und – natürlich unter Erfüllung ihrer jeweiligen Bedingungen – dem familiären Glück der Dietzels den nötigen Entfaltungsraum zu geben.

Wie Bodo Jablonowski, kaufmännischer Vorstand der Genossenschaft sagte, hat die Familie Dietzel nach ihrem 12. Hochzeitstag, den sie am 25. Februar feierte, nun noch einen Grund zum Anstoßen. Wenn auch die letzten Arbeiten an der neuen Wohnung noch nicht vollbracht sind, bekam die Großfamilie von ihm bereits die Haus- und Wohnungsschlüssel überreicht. 638,37 Euro Warmmiete haben die Dietzels für die 107 Quadratmeter große Wohnung zu zahlen. Simone Dietzel ist gelernte Wirtschaftsgehilfin und derzeit in der Elternzeit, Andreas Dietzel ist Gebäudereiniger und seit Juni vergangenen Jahres arbeitslos. Sein Wunsch ist eine neue Vollzeit-Anstellung. Mutter Dietzels Traum ist es, einmal gemeinsam wegfahren zu können. Bis jetzt haben sie nur einen Pkw und wenn es mit der ganzen Familie irgendwo hin gehen soll, dann müssen sie immer zwei Mal fahren. Auf die Frage, ob sie „die zehn“ noch voll machen wollen, antworten sie beide gleichzeitig: „Nein.“

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