zum Hauptinhalt
Feuerwehreinsatz in der Berliner Straße, Berliner Strasse, nach einem Brand in einer Villa. Foto: Ottmar Winter PNN

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Update

Historische Villa in Flammen: Potsdamer Feuerwehr rettet Wohnungslosen aus dem Gebäude

In einer Villa in der Berliner Straße, direkt an der Schiffbauergasse, ist am frühen Morgen ein Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr rettet einen Menschen.

Stand:

In den frühen Morgenstunden ist in Potsdam eine vierstöckige Villa in der Berliner Straße in Brand geraten. Ein Mensch wurde aus dem Haus gerettet und mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht, bestätigte am Morgen ein Feuerwehrsprecher den Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN). Seine Auskunft, dass es sich um die benachbarte Villa Tummeley handelte, bestätigte sich im Laufe des Vormittags nicht.

Bei der Villa handelt es sich um vielmehr um ein historisches Offiziershaus der Kaserne des Leib-Garde-Husaren-Regiments, direkt neben dem Eingang zum Kulturstandort Schiffbauergasse. Das Haus steht laut der Denkmalübersicht der Stadt nicht unter Schutz. 

Wie die Stadt am Montagnachmittag mitteilte, waren zeitweise bis zu 100 Kräfte der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehren Zentrum, Babelsberg und Bornim und des Rettungsdienstes im Einsatz. Die Bäume im Umkreis der Villa hätten die Löscharbeiten etwas erschwert. Fotos aus der Nacht zeigen, dass der Brand vor allem im Obergeschoss wütete.

Laut Stadtverwaltung wurde die Feuerwehr gegen 4.40 Uhr alarmiert. Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, soll der Dachstuhl des Gebäudes bereits in Vollbrand gestanden haben.

Löscharbeiten an einer Villa in der Berliner Straße.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Gegen 8.15 Uhr habe man den Brand unter Kontrolle bekommen, hieß es vom Feuerwehrsprecher. Im Anschluss wurden via Drehleitern noch Glutnester gelöscht. Mit Wärmebildkameras wurden am gesamten Montagvormittag Kontrollen durchgeführt.

Kriminalpolizei ermittelt zur Brandursache

Zur Brandursache konnte der Feuerwehrsprecher keine Auskunft geben. Auch seitens der Stadt und der Polizei gab es dazu keine Informationen. Die weiteren Ermittlungen führt die Kriminalpolizei.

Ein Foto aus der Nacht.

© Udo Janke/NEWS5/dpa

Der Feuerwehrsprecher bestätigte jedoch, dass es sich bei der Person, die in der Villa angetroffen und geborgen worden sei, um einen wohnungslosen Menschen handele, der dort Zuflucht gesucht habe. Die Person sei nicht schwer verletzt worden.

Das Feuer in der Villa, gesehen vom Hochhaus im Humboldtring. Das Foto hat unser Leser Ulf Mattig gemacht. 

© Ulf Mattig

Das Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Gebäude war Teil des Entwicklungsprojekts für die Villa Tummeley durch die Firma Sanus aus Berlin. Doch die für das Vorhaben verantwortliche Sanus-Tochter, die nach der Tummeley-Adresse benannte „Berliner Straße 28/29 GmbH“, ist wegen „der Eröffnung des Insolvenzverfahrens [...] aufgelöst“, hieß es dazu in diesem Jahr im Handelsregister. Auf Anfrage dieser Zeitung ließ die Sanus am Montagnachmittag erklären, sie sei „nicht mehr Eigentümer des Objekts“.

Tao-Stiftung ist Eigentümer des Hauses

Vielmehr sei eine Stiftung namens Tao Eigentümer des Gebäudes, bestätigte am Montagabend dann der Vorsitzende des Stiftungsrats, Michael Holtz, per Mitteilung. Die Organisation, gegründet durch Jürgen Wowra und Delta Bausch, bezeichnet sich als gemeinnützige Stiftung für Tierwohl, Umwelt, Wissenschaft, Gesundheit und Gesellschaft. Wowra ist auch Eigentümer des historischen Lokzirkus in Babelsberg, der jüngst – restauriert – an das Potsdamer Hauptzollamt vermietet wurde.

In der Erklärung zum Brand hieß es weiter, dass ursprünglich geplant gewesen sei, das renovierungsbedürftige und unbewohnte Offiziershaus zu sanieren und durch die Stiftung zu nutzen. Ein Baugenehmigungsverfahren sei allerdings noch nicht abgeschlossen. Die Stiftung wolle Schäden und den baulichen Zustand „durch einen Architekten bzw. einen Statiker feststellen lassen“, so Holtz in einer Mitteilung. Erst im Anschluss wolle man weitere Entscheidungen zur Zukunft des Gebäudes treffen, so der Vorsitzende des Stiftungsrats.

Wegen der Löscharbeiten war die Berliner Straße in Richtung Berlin gesperrt.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Wegen des Einsatzes war die Berliner Straße in Richtung Berlin gesperrt, damit auch der Berufsverkehr aus Potsdam nach Berlin betroffen. Auch die Tramverbindung zur Glienicker Brücke musste für den Zeitraum komplett unterbrochen werden. Gegen 12 Uhr war die Straße wieder frei.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
false
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })