Landeshauptstadt: Fünf Maler aus dem Zarendorf
Künstlerverein Zarskoje Selo stellt in Passagen aus
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Künstlerverein Zarskoje Selo stellt in Passagen aus Innenstadt - Die sechs Jahrzehnte nach Kriegsende noch immer ruhelos umherstreifende „Seele des Soldaten", der im Zweiten Weltkrieg in den Wäldern bei St. Petersburg gefallen war, zeigt ein ausdrucksstarkes Gemälde von Georgi Moroz, der dem Künstlerverein Zarskoje Selo (Zarendorf) angehört. 80 Ölbilder und Graphiken von Moroz und seinen Kollegen Ljubow Kostenko, Vladimir Tababnin, Sergej Artemenjew und Vladimir Verschagin sind seit Sonnabend in den Bahnhofspassagen zu sehen. Der Verein „300 Jahre Preußen“ hat die Ausstellung in letzter Minute ermöglicht, nachdem in Berlin-Neukölln - der Partnerstadt von Puschkin, wie Zarskoje Selo seit der Sowjetzeit heißt - keine geeigneten Räume gefunden worden waren. Die „Visaaffäre“ erschwerte das Ausstellen der Reisepapiere, die für die fünf Maler erst am Donnerstag vorlagen, berichtete der Vereinsvorsitzende Markus Wilhelmy den PNN. Immer wieder erscheinen auf den Arbeiten die karelischen Wälder mit den Städten Puschkin und Pawlowsk. Sie bedeuteten für die Zarenfamilie, was Potsdam für die Preußenherrscher war. Das Katharinenpalais in Zarskoje Selo beherbergt das als Geschenk des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelms I. 1718 nach Russland gekommene Bernsteinzimmer. Es war 1941 von der Wehrmacht geraubt worden und ist seit dem Kriegsende verschollen. Nach jahrzehntelanger Rekonstruktion wurde es zum 300. Gründungstag St. Petersburgs 2003 wieder eingeweiht. Damals fuhr auch eine Vertretung des Potsdamer Preußenvereins nach Puschkin und knüpfte dort erste Kontakte zu der Künstlergemeinschaft. Die Maler, die mit ihren Werken international auf Ausstellungen und in Museen vertreten sind, zeigen aber nicht nur Impressionen aus ihrer Heimat, sondern auch Porträts und Reiseeindrücke. Von dem Exlibristen Verschagin gibt es sogar zeitpolitische Satire, so die „Bremer Stadtmusikanten auf der Berliner Mauer“. Der Star der Künstlerkolonie, Ljubow Kostenko, dankte dem Preußenverein für die Unterstützung. Sie wünsche sich, dass aus der Ausstellung eine engere Verbindung zwischen Potsdam und Zarskoje Selo erwächst. E.Hoh
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