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MEINE Woche: Für Drum“n“Bass und Weltfrieden

Irgendwer hat mal gezählt und gemessen, dass die Dresdner die schnellsten Fußgänger in diesem Land sind. Ob man daraus eine Schlussfolgerung auf wilden Tanzstil, Sportlichkeit und Freundschaft ziehen kann, weiß ich nicht.

Stand:

Irgendwer hat mal gezählt und gemessen, dass die Dresdner die schnellsten Fußgänger in diesem Land sind. Ob man daraus eine Schlussfolgerung auf wilden Tanzstil, Sportlichkeit und Freundschaft ziehen kann, weiß ich nicht. In Dresden – wo ich quasi herkomme – lief viel, hier vielleicht der Zusammenhang zu den Fußgängern, und nicht zuletzt deshalb ist Drum“n“Bass der Stern an meinem Partyhimmel. Nun, hier in Potsdam, wo die Hollandräder langsamer fahren als sonstwo, kracht es trotzdem ordentlich. Zumindest im Spartacus. Oder wenigstens komm ich kaum noch woanders hin zum Feiern. Ich organisier zusammen mit Freunden seit anderthalb Jahren die Partyreihe „wer hören will muss fühlen“ und die DJ Lounge.

Wir haben uns dort gefunden, weil wir was gemeinsam haben. Wir wollen Drum“n“Bass und Weltfrieden. Lieber gemeinsam auf der Tanzfläche austoben, auch gern mal bei harter Musik. Was zählt ist der Beat im Herzen. Seit ich selber Parties organisier und weiß, was da alles so drin und drum steckt, ist auch der Effekt für mich ein anderer. Man ist weniger unbeschwert und kann sicher sein, dass man immer bis zuletzt bleiben wird.

Aber so “ne Partygestaltung kann auch sehr glücklich machen. Das sind dann meistens Details, wie die erste Platte, die auf voller Lautstärke läuft und mir die Bässe bis an die Schultern treibt, wenn die DJs von sonstwoher ankommen, wenn man mit den Gastro-Einlass und Technikleuten auf die Nacht gespannt schwatzt, dann geht“s meistens viel zu schnell, die Bude ist voll, wer muss noch auf die Gästeliste, plötzlich trifft man irgendwie jeden. Schön ist es immer, wenn die Potsdamer Hip Hop MCs ans Mikrofon gehen. Dann weiß man, das Ding läuft. Ich verteil die letzten Getränkemarken und dann wird es schon wieder hell. Zum Tanzen bringen mich meistens unsere Crew-DJs, das sind für mich die Besten.

Diesen Freitag ab 23 Uhr freuen wir uns riesig auf Olivia FX aus Berlin. Zum ersten mal haben wir damit eine Drum“n“Bass-Liveband zu Gast. Irgendwann mitten in der Nacht wird die Frontfrau und Sängerin von Olivia FX mit ihrer Bassgitarre und ihrer vierköpfigen Band den Saal zum ausflippen bringen. Die Turnschuhe werden qualmen und ihr aus dem Libanon stammender MC Massiw Le Ghaza wird mit seinen Vocals unsere Gehirne massieren.

Vorher geh ich aber noch die ganze Woche ins Theater arbeiten. Ein guter Ausgleich, denn da liegt in der Ruhe die Kraft. Und von was leben muss ich auch.

Kati Heimann ist 27 Jahre alt und freischaffende Maskenbildnerin.

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