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Landeshauptstadt: Golm steht hinter Planck-Institut

Ortsbeirat fordert Potsdamer Votum für Anbau von Genkartoffel

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Ortsbeirat fordert Potsdamer Votum für Anbau von Genkartoffel Golm. Der Ort Golm unterstützt die Arbeit des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPIMP) in vollem Umfang und erwartet eine entsprechende Aussage auch von der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung. Das gelte vor allem für die für Mai angemeldeten Freilandversuche mit der Kartoffelsorte „Desirée“, beschloss der Golmer Ortsbeirat einstimmig auf seiner Sitzung am Mittwochabend. Bei diesem Freilandversuch handle es sich um die Aussaat von 250 gentechnisch behandelten Kartoffeln auf einer Fläche von 400 Quadratmetern und nicht auf 7,7 Hektar, wie irrtümlich behauptet wird, erläuterte Rainer Höfgen, Forschungskoordinator des Instituts. Vom Ortsbeirat erhielt er weitere Rückendeckung, als Ortsbürgermeister Ulf Mohr feststellte: „In diesem Institut geschieht nichts unkontrolliert und man agiert auch keineswegs im rechtsfreien Raum.“ Gleich zu Beginn erläuterte Höfgen das Anliegen: „Wir können den Ertrag um 20 Prozent steigern, indem wir durch unsere gentechnische Veränderung den Sauerstofftransport innerhalb der Pflanze entscheidend verbessern.“ Er äußerte sich auch zu einem Flugblatt von Greenpeace, das jüngst in sämtlichen Golmer Briefkästen steckte und worin behauptet wird, dass die Bodenorganismen die Resistenz der neuen Sorte übernehmen könnten, die gefährlichen Kartoffelgifte verstärkt produziert und damit viele Vogelarten gefährde. Auch eine Auskreuzung der genmanipulierten Sorte könne nicht abgeschätzt werden. Höfgen stellte klar: Die von Greenpeace beanstandete antibiotische Resistenz im Boden findet auch ohne die gentechnisch veränderte Kartoffel statt. Weiterhin würde bei „Desirée“ lediglich die Knolle gentechnisch behandelt, die giftigen Kartoffelfrüchte blieben davon völlig unbeeinflusst. Und ein Auskreuzen sei ausgeschlossen, da es in der weiteren Umgebung um Golm keinerlei Kartoffelfelder gäbe und der Kartoffelpollen höchsten 500 Meter weit fliegen könnten. Ebenso werden Kartoffeln nach Fehlversuchen umgehend vernichtet, so dass sie sich nicht vermehren könnten, so Höfgen. Während des für Mai beantragten Versuchs will das Institut seinen Schaugarten öffnen und Führungen veranstalten. Für Ende August hat die Institutsleitung ein Abschlussveranstaltung mit einerDiskussion zum Thema „Grüne Gentechnik“ vorgesehen. Jedoch hege er die Befürchtung, dass wieder militante Gegner der Gentechnik die Freilandversuche zerstören könnten, so Höfgen. Winfried Gutzeit

Winfried Gutzeit

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