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Landeshauptstadt: Gutachten für neue Schule im Norden Stadtverordnete wollen mehr Gesamtschulen

Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung soll Grundlage der Entscheidung für den Neubau einer Schule in Potsdam werden. Anschließend falle die Entscheidung, an welchem der beiden Standorte im Bornstedter Feld gebaut werde, sagte die Bildungsbeigeordnete Iris Jana Magdowski (CDU) gegenüber den PNN.

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Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung soll Grundlage der Entscheidung für den Neubau einer Schule in Potsdam werden. Anschließend falle die Entscheidung, an welchem der beiden Standorte im Bornstedter Feld gebaut werde, sagte die Bildungsbeigeordnete Iris Jana Magdowski (CDU) gegenüber den PNN. Erst dann werde endgültig entschieden, ob die Stadt oder ein privater Schulträger die Schule baut und betreibt. Bis zum Herbst soll die Entscheidung gefallen sein, so die Beigeordnete. Der Schulneubau kostet ihren Aussagen zufolge „mehr als 20 Millionen Euro“.

Derzeit ist weder die Schulform noch der -standort entschieden: Zur Auswahl stehen eine Gesamtschule oder ein Gymnasium beziehungsweise die Standorte Pappelallee oder Rote Kaserne. Am Standort Pappelallee entspricht der geplante Neubau allerdings nicht den Empfehlungen des Bildungsministeriums. Das Areal ist nach Aussage der Schulverwaltung kleiner als der vom Ministerium empfohlene Standard für Schulneubauten. In einer Mitteilungsvorlage an die Stadtverordneten heißt es dazu: Sportflächen und „auch die Außenanlagenflächen liegen unter den Raumprogrammempfehlungen“. Um ausreichend Sportflächen an dem Standort gewährleisten zu können, soll die Dreifeldsporthalle anderthalb Meter in der Erde versenkt und Sportflächen auf dem Dach erhalten werden. Das Landesministerium sieht in dem Vorgang bislang wohl kein Problem. Das Land gebe Raum- und Flächenempfehlungen ab, die rechtlich nicht bindend seien, sagte Stephan Breiding aus dem Bildungsministerium auf Anfrage. Zwar denke sich das Ministerium etwas bei den Empfehlungen, es seien allerdings lediglich Neubau-Orientierungen.

Der Neubau im Norden beschäftigt die Stadt seit mehr als drei Jahren. Bis 2016 könnte der Neubau an der Pappelallee stehen, sagte Magdowski. An den Roten Kasernen würde das Verfahren länger dauern, allerdings gebe es dort kein Platzproblem für die Schule. Hintergrund dessen: Eine Gesamtschule muss Schüler von insgesamt 29 Klassen aufnehmen können, ein Gymnasium nur von 24 Klassen – im Durchschnitt wären dies 125 Schüler weniger. Grundsätzlich ließen sich auch an der Pappelallee beide Schulformen „verwirklichen“, sagte Magdowski. Der Standort sei räumlich gesehen aber „sehr eng“.

Eine Umfrage unter Eltern hatte unlängst ergeben, dass sich 51 Prozent der Befragten ein Gymnasium und 49 Prozent eine Gesamtschule wünschten. Inwieweit diese Befragung in die Entscheidung einfließen wird, ist bislang unklar. Fest steht, die Stadt Potsdam braucht mehr Gesamtschulplätze. Daher haben die Stadtverordneten in ihrer Versammlung am Mittwochabend die Verwaltung beauftragt, „abweichend von der Schulentwicklungsplanung am Standort Ernst-Haeckel-Straße die Einrichtung einer Filiale für die Voltaire-Gesamtschule zu prüfen“. Alternativ sei die Einrichtung einer neuen Gesamtschule an diesem oder an anderen Standorten vorzunehmen. Im jetzigen Anmeldeverfahren an weiterführenden Schulen, in dem sich Sechstklässler für eine neue Schule ab der 7. Klasse entscheiden, haben die Gesamtschulen mehr Zulauf als Kapazitäten. Um jedem Schüler den gewünschten Schulplatz geben zu können, soll nun nachgebessert werden. Seitens der SPD heißt es: Jetzt sollte eine Gesamtschule an der Haeckelstraße in Potsdam- West eröffnet werden, die mit Fertigstellung der neuen Schule im Norden komplett umzieht. Denn der Standort Haeckelstraße wäre ohne Ausbau zu klein für eine Gesamtschule. Jan Brunzlow

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