Landeshauptstadt: Hotel mit Schwimmoase
Potsdams einzige Fünf-Sterne-Herberge, das Bayrische Haus, baut eigene Verwöhn-Wasser-Welt
Stand:
Wildpark – Die bayerische Prinzessin Elisabeth, die Friedrich Wilhelm IV. heiratete, trieb das Heimweh um, als sie im brandenburgischen Flachland gelandet war. Der Huckel von einem Schäferberg wird ihr kaum darüber hinweggeholfen haben. Ein bisschen aber hat sie wohl das Bayerische Haus getröstet, das der König 1847 für sie erbauen ließ. Heute ist es nebst Seitenbau das einzige Fünfsternehotel in Potsdam und Umgebung und eine edle Adresse für Ruhesuchende, Tagungsgäste und Geschäftsleute.
Über Berge, die mit den bayerischen mithalten könnten, verfügt die Gegend immer noch nicht, aber eine eigene exklusive Wasserwelt will sich die Nobelherberge nun auf den Schäferberg holen. Einen Wellness- und Beautybereich gibt es zwar auch jetzt schon auf etwa 300 Quadratmetern, doch was neu entsteht, wird im Potsdamer Hotelbereich eine einmalige Verwöhn-Wasser-Welt werden, sozusagen eine Oase des Wohlfühlens. Und damit die nicht getrübt wird, hat sich das Bayrische Haus schon im Vorhinein den Namen L“Oasis Beauty & Spa rechtlich schützen lassen. Seit Oktober sind die Bauarbeiter dabei, dafür einen Flachbau zu errichten, der auf knapp 800 Quadratmetern Fläche Platz für ein 14 mal 5 Meter großes Schwimmbecken bietet. Rechts und links bekommt es Whirlwannen, in denen man sich in angenehmer Sitzstellung besprudeln lassen kann. Natürlich sind auch Sauna und Dampfbad eingeplant und es wird diverse Verwöhnangebote von der klassischen Massage bis zum Schlammbad auf der Softpackliege geben. Für Schönheit und Gesundheit im Doppelpack kommt sogar eine Ärztin ins Haus.
L“Oasis wird über einen Gang vom Hotel aus erreichbar sein. Im Winter kann man durch viel Glas in die märkische Waldlandschaft schauen, im Sommer bei Sonnenschein direkt auf die Liegewiese hinaustreten. Mit den Bäumen, die dem Neubau weichen mussten, sei man sehr vorsichtig umgegangen, erklärt Hotelchefin Gertrud Schmack. Und die Bäume reichen tatsächlich noch bis hart an die Baugrube heran, in der gerade das Hochziehen der Wände beginnt. Ersatzpflanzungen sind mit der Forst abgestimmt.
„Wir wollen mit dem Bauen Mitte Mai fertig sein“, sagt die Hoteldirektorin. Das Wichtigste sei schon in die Erde verbuddelt, nämlich die Technik. Die wird übrigens auch ein Fünf-Sterne- Siegel tragen, denn das Schwimmbadwasser wird nicht mehr gechlort, sondern durch ein Elektrolyseverfahren keimfrei gehalten. Das werde in der Schweiz schon lange angewendet und fasse in Deutschland gerade Fuß, so Schmack. Es sei zwar teurer als das Chloren, aber eben auch gesünder. Sie rechnet insgesamt mit Baukosten von 1,5 Millionen Euro. Wenn alles fertig ist und die Wohlfühloase in Betrieb geht, können so nach und nach vier neue Arbeitskräfte eingestellt werden, meint sie. Die Architekturplanung hat Urs Ganter mit seinem Büro in Bernau übernommen, der schon am Umbau des Bayrischen Hauses zu einem Nobelhotel beteiligt war und der auch die Försterei Südtor zu einer Gaststätte umgestaltet hat.
Die Potsdamer können übrigens ebenfalls in der Oase relaxen. Allerdings müssen sie dazu Clubmitglied werden. Der Jahresbeitrag wird über 1200 Euro liegen, meint Gertrud Schmack. Anderswo lägen die Clubmitgliedsbeiträge noch höher. Dafür könne man dann an allen Tagen das gesamte Angebot einschließlich des Fitnessraums nutzen. Anwendungen haben allerdings extra ihren Preis.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: