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Homepage: Im Interesse der Kinder

Afrika-Projekte stellten sich an der FH vor

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Auf Nachfrage verriet Davies Okombo, dass er zum ersten Mal in Europa sei. Der Sozialarbeiter aus Kenia berichtete gestern vor einem vollen Hörsaal in der Fachhochschule Potsdam über seine Arbeit. In der drittgrößten Stadt des ostafrikanischen Staates kümmert er sich um Straßenkinder und Waisen. Insgesamt gebe es 350 000 Straßenkinder und mehr als eine Million Aids-Waisen in Kenia, sagte Okombo. Die Krankheit Aids sei ein großes Problem für die kenianische Gesellschaft, die ursprünglich auf der erweiterten Familie begründet sei. Ein Bewusstsein für die Bedeutung von Sozialarbeit gebe es aber erst seit dem massiven Ausbruch der Immunschwächekrankheit.

Okombo nutzte seinen Besuch, der von einem gemeinnützigen Trägerverein initiiert wurde, um einige Wahrheiten aus erster Hand zu berichten. So reagierte er mit Ironie auf Konferenzen im Gefolge der UN-Konvention über Kinderrechte von 1990. Die Teilnehmer der Konferenzen in Afrika würden in große Hotels eingeladen. Das Thema ihrer Beratungen, die Straßenkinder, begegneten ihnen dann höchstens beim Verlassen des Hotels. Okombo hingegen hat jeden Tag mit den Kindern zu tun. Vor allem Gewalt und das Schnüffeln von Klebstoff seien ein Problem. Doch es gebe auch Solidarität unter den Straßenkindern. Sie bilden Gruppen von fünf bis sieben Kindern, die sie selbst als „base“ bezeichnen. Und sie nehmen die Namen bekannter Persönlichkeiten an. Berühmte Schauspieler, aber auch Saddam Hussein stünden Pate, so Okombo.

An der FH gibt es ein langjähriges Engagement für Afrika. Studenten haben mit dem Projekt „Habari Afrika“ zwei Lehrerstellen finanziert. Christian Trainies und Mareen Müller berichteten von ihren Bemühungen in Afrika. Okombo hingegen wird von dem Stuttgarter Verein „Uhuru – Für Kinder ohne Hoffnung e.V.“ unterstützt. Studierende haben die Möglichkeit, über den Verein ein Praktikum in Kenia zu absolvieren. Mark Minnes

Mark Minnes

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