Sport: Karibikflair und Hallennot PSU-Coach Heinrich unzufrieden mit Situation
Ob er sich der allmählich einkehrenden nasskalten Tristesse für eine Zeit entziehen wird, weiß Henning Heinrich noch nicht so ganz genau. Ein wenig vakant ist der Drittjob des Hockeytrainers der Potsdamer Sport-Union (PSU) geworden.
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Ob er sich der allmählich einkehrenden nasskalten Tristesse für eine Zeit entziehen wird, weiß Henning Heinrich noch nicht so ganz genau. Ein wenig vakant ist der Drittjob des Hockeytrainers der Potsdamer Sport-Union (PSU) geworden. Als Coach der kubanischen Nationalmannschaft hat der Potsdamer, der beruflich mehrere Läden mit Hockeybedarf betreibt, auch in Übersee alle Hände voll zu tun. Allein an der finanziellen Absicherung seines Sports in Castros Reich hapert es. „Ich werde dort wohl die Segel streichen“, sagt Heinrich. „Vielleicht fliege ich Anfang Dezember noch einmal rüber. Aber nur, wenn schon im Vorfeld gesagt wird, was für Aufgaben anstehen.“ Die hat er bislang auf der Zuckerrohrinsel bestens gemeistert: Nicht zuletzt der 5:4-Sieg über die USA bei der Panamerikanischen Meisterschaft brachte ihm neben jeder Menge Ruhm auch einen Professorentitel ein.
Aber das ist für den 44-Jährigen eher von geringer Bedeutung. „Mein Platz ist in Potsdam“, sagt der Coach, der bereits von 1993 bis 1996 an der Templiner Straße als Trainer arbeitete. Querelen über unterschiedliche Ansichten führten damals zum Bruch. Doch das ist inzwischen Geschichte, gegenseitige Vorbehalte sind aus dem Weg geräumt. „Sonst wäre ich auch nicht wieder her gekommen.“ Seit der Rückrunde der vergangenen Feldsaison hat Henning Heinrich nun wieder die Hockey-Herren der PSU unter seinen Fittichen, die recht zufrieden die gerade abgeschlossene Oberliga-Saison mit Platz drei beendeten.
Derart Erfreuliches sieht der Coach für die anstehende Spielzeit in der Halle allerdings nicht. „Die Hallensituation in Potsdam ist katastrophal“, klagt der Trainer und regt einen „Zusammenschluss aller Vereinssportler“ an, um die Entscheidungsträger in der Politik wach zu rütteln. „Da geht''s um ein neues Schloss, ein Spaßbad und ein Theater, für das in wenigen Jahren niemand mehr das Geld haben wird, um es zu bespielen. Seit der Wende hat es die Landeshauptstadt nicht geschafft, eine ordentliche Halle zu bauen.“ Im Vergleich mit den anderen Vereinen der Liga sei dies einmalig, und so sei wegen der unzureichenden Trainingsmöglichkeiten auch nicht an den Aufstieg in die zweite Bundesliga zu denken. „Der Klassenerhalt steht als Ziel“, sagt Heinrich. „Mehr ist nicht drin.“ Die Hallensaison könne nur eine gute Vorbereitung auf die Feldsaison sein.
Bevor es am 12. November mit dem Heimspiel gegen den Steglitzer TK los geht, absolvieren sowohl die Herren als auch die Damen der PSU am Wochenende noch ein Turnier in Güstrow als letzten Test vor dem Start.H. Mallwitz
H. Mallwitz
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