Landeshauptstadt: Kunstfeuer und Palmen Foyer im Jungen Theater anheimelnder Jugendtreff
An einem künstlichen Lagerfeuer unter Palmen sitzen zahlreiche Besucher des Jungen Theaters und unterhalten sich angeregt. Allerdings wurde für so ein gemütliches Zusammenkommen nicht die Bühne des Potsdamer Theaters umfunktioniert, sondern die Empfangshalle völlig neu gestaltet.
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An einem künstlichen Lagerfeuer unter Palmen sitzen zahlreiche Besucher des Jungen Theaters und unterhalten sich angeregt. Allerdings wurde für so ein gemütliches Zusammenkommen nicht die Bühne des Potsdamer Theaters umfunktioniert, sondern die Empfangshalle völlig neu gestaltet. Aus dem vor einem Jahr noch eher tristen Foyer ist eine neue trendige Location für junge Menschen in Potsdam entstanden. Seit der Gastronom Justus van der Werth der Empfangshalle in der Reithalle A des Jungen Theaters ein neues Gesicht gegeben hat, bleiben die Gäste auch nach einer Vorstellung noch gerne etwas länger.
Dunkelblaue Wände kombiniert mit einem weinroten Tresen im Stil der 50er Jahre schaffen anheimelnde Atmosphäre. Seit der Einführung im Sommer 2007 sei die Empfangshalle einfach zu einem „gemütlichen Ort geworden, wo man sich auch gern mal länger aufhält“, sagt van der Werth, der unter anderem auch in der Theaterklause arbeitet. Richtig zum Einsatz kommt das Foyer jedoch besonders wenn das Junge Theater „Freistil“ am Freitag veranstaltet. Beim Freistil geht es nämlich vor allem darum, Dinge einfach mal auszuprobieren. Freitags findet deshalb ein Theaterstück unter einem bestimmten Motto statt, das von einer Party im Foyer ergänzt wird. „Es handelt sich immer um ein Experiment – Freistil ist einfach spontan“, erklärt der Gastronom. Das künstliche Lagerfeuer beispielsweise entstamme einer solchen Aktion.
Auch morgen wird der Club frei nach Laune umgestaltet unter dem Motto „Living Cinema“, unter anderem mit Moritz Führmann. Die Besonderheit an dieser Art von Zusammenkunft in der Vorhalle sei nämlich, dass man auch mit Schauspielern in Kontakt komme. „Wo kann man sich nach einem Theaterstück schon persönlich mit den Schauspielern unterhalten“, sagt der Betreiber und wirkt dabei ziemlich zufrieden mit seinem Projekt. Auch die Darsteller profitierten von so einem Feedback, sie müssten sich dem Publikum stellen – Begegnung auf Augenhöhe. Aber auch van der Werth ist offen für neue Ideen. Deshalb könnten Jugendliche gern mal am Tresen vorbeischauen und neue spannende Anregungen mitbringen, sagt er.
Genauso ungestüm wie Freistil manchmal sei, ginge es auch beim Einrichten des Vorraums zu, erzählt van der Werth. Denn zu Beginn hätten die finanziellen Mittel dafür einfach nicht gereicht, sagt er. „Anfänglich war die Empfangshalle weit entfernt davon, jemals gemütlich zu wirken“, betont van der Werth. Das kann man sich jetzt gar nicht mehr vorstellen – die rustikale Bar wirkt ziemlich einladend. Nur über die neuen Sofas sei man sich nicht ganz einig, sagt der Gastronom und lacht. „Manche finden sie einfach scheußlich“, erklärt er. Trotzdem scheinen ihn diese Hürden nicht aus der Bahn zu werfen, im Gegenteil. Justus van der Werth freut sich lieber darüber, was er bis jetzt geschafft hat: „Ich wollte einfach Leben in die Bude bringen“, sagt er. Susanna Maier
Susanna Maier
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