zum Hauptinhalt

ATLAS: Neue Töne

Es ist wie eine Fessel. Die Leitung der Musikschule ist vakant, die frühere Stellvertreterin leitet diese nun „amtierend“.

Stand:

Es ist wie eine Fessel. Die Leitung der Musikschule ist vakant, die frühere Stellvertreterin leitet diese nun „amtierend“. Und nur wenn der Beigeordneten die Arbeit gefällt, darf sie auch weitermachen. Abgesehen davon, ob die Kulturbeigeordnete überhaupt darüber zu entscheiden hat, ob die Stelle ausgeschrieben wird oder nicht, so verführt diese Konstellation zu allerlei Mutmaßungen. Denn es ist eine komfortable Situation für die Stadt, die das Angebot ihrer Schule gerne breiter angelegt hätte als bisher vorgesehen. Die anstehenden Neuerungen, die der Kämmerer der Schule aus finanziellen Gründen übergeholfen sehen möchte, sind nun teilweise umgesetzt. Beispielsweise den Preis für den Einzelunterricht zu erhöhen und dann hoffen, dass die Eltern zum Gruppenunterricht wechseln. Oder ein breiteres Angebot aufbauen, weg von der reinen Instrumenten-Ausbildung. Zugleich stehen zwei Dinge mit der Vorstellung des neuen Konzeptes fest. Erstens: Unter Leitung des früheren Direktors Wolfgang Thiel wäre dies nicht möglich gewesen. Die Konzentration galt der Ausbildung junger Musiktalente, der Erfolg gab ihm Recht. Die Musikschule hat bei Wettbewerben zahlreiche Erfolge aufzuweisen. Und zweitens: Die Neuausrichtung legt den Schluss nahe, dass die öffentliche und teils mit Steuergeld finanzierte Musikschule den privaten Schulen wieder einen Teil ihres Marktes abnehmen möchte. Vor allem die frühkindliche Musikerziehung in Kitas ist ein klassischer Bereich privater Träger.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })