Landeshauptstadt: Neuer Standort für 170 Kinder in Babelsberg
AWO kauft Villa Hirsch / Bürgelschüler könnten an den Weberplatz ziehen / Platz für 50 Aussiedler
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Babelsberg - Es gibt vielleicht eine Lösung für das Babelsberger Hort-Problem: Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat gestern die Villa Hirsch an der Grenzstraße direkt gegenüber des Parks gekauft. Sie will dort eine Kita für 170 Kinder zwischen null und zwölf Jahren einrichten, kündigte die Potsdamer AWO-Chefin Angela Basekow gestern bei einem Vor-Ort-Besuch an. Es wäre die 19. Kindereinrichtung in Babelsberg.
Nötig sei sie trotzdem. Vor allem, weil der Hort der Grundschule „Bruno Bürgel“ auf drei verschiedene Standorte verteilt ist: am Schulstandort in der Karl-Liebknecht-Straße und am Weberplatz. Eltern und Schulleitung kritisieren diese Situation seit Jahren. Nun hofft Direktorin Monika Riccius, dass alle ihre 220 Hortkinder zusammen das Gebäude am Weberplatz 13 nutzen können. Zur Zeit sind in dem Gebäude gemeinsam mit den Hortkindern auch die Kindergarten- und Krippenkinder der Kita „Weberspatzen“ untergebracht. „Mein Wunsch ist es, dass die Krippe und der Kindergarten in die Villa Hirsch ziehen“, sagte Riccius auf PNN-Anfrage. Am Weberplatz wäre dann genügend Platz für ihre Schüler . „Der Vorteil wäre, dass das Gebäude direkt neben unserer Schule liegt“.
Laut Basekow wäre Riccius“ Wunsch auch realisierbar. Doch Potsdams Jugendamtsleiter Norbert Schweers steht diesen Plänen skeptisch gegenüber: „Wir würden ungern zwei Häuser jeweils den halben Tag leer stehen lassen“, sagte er. Doch Riccius sagte, sie habe bereits Pläne, wie ihre Schule das Hortgebäude auch vormittags und die Schule auch nachmittags nutzen könnte.
Die AWO will nun mit dem Jugendamt, der Bürgel-Schule, den Elternsprechern und den Kita-Ausschüssen eine gemeinsame Lösung für das Hortproblem finden. Zwei Monate wolle man sich für die Planung Zeit lassen. Danach werde sie den Bauantrag stellen. „Das Haus muss entkernt und umgebaut werden“, sagte Basekow. Ungefähr in einem halben Jahr könnten dann die Sanierungsarbeiten beginnen. Auf zwei bis drei Millionen Euro schätzt sie die Kosten. Zum Kaufpreis wollte sie sich nicht äußern. 1400 Quadratmeter ist das Gebäude groß, das dazugehörende Grundstück 3000 Quadratmeter. Ende 2009 soll die Kita dann fertig sein, sagte die AWO-Chefin.
Zwar gebe es in Babelsberg genügend Kindergarten- und Hortplätze – lediglich 33 Krippenplätze fehlen. Doch die AWO plane bereits in die Zukunft, denn in den nächsten Jahren werde die Zahl der Kinder weiter ansteigen. Zudem will die AWO in der neuen Kita dann auch 50 Plätze speziell für Kinder von Aussiedlern anbieten. Die AWO verhandle bereits mit dem Verein Mitra. Dieser kümmert sich um russischsprachige Kinder und betreibt in Berlin bereits vier Kitas.
Zu DDR-Zeiten nutzte die Defa die Villa Hirsch. Nach der Wende erwarb es die Park-Studios-GmbH, die ihren Sitz gegenüber in der Straße Alt Nowawes 116 eingerichtet hat. Erst in diesem Jahr haben die Freien Kammerspiele Babelsberg das Gebäude bezogen. Das Theater muss sich bis voraussichtlich Anfang nächsten Jahres ein neues Quartier suchen. just
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