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Richtfest für die neue Krampnitzer Grundschule

© Foto: Ottmar Winter

Zuerst die Schule: Richtfest im neuen Potsdamer Stadtviertel Krampnitz

Bei den Feierlichkeiten fand Oberbürgermeister Schubert viele lobende Worte – aus dem Stadtparlament gibt es dagegen weitere Kritik.

Noch gibt es keine Bewohner auf dem ehemaligen Krampnitzer Kasernengelände, doch die Bauarbeiten für die erste Schule in dem künftigen Stadtviertel gehen voran: Am Donnerstag wurde das Richtfest für diesen Bildungscampus gefeiert, für den zwei denkmalgeschützte Bauten saniert und durch einen Neubau erweitert werden.

Damit soll Platz für bis zu 600 Schul- und 160 Kita-Kinder geschaffen werden, die Eröffnung ist Mitte 2024 vorgesehen. Damit ist die Schule fertig, wenn erste Bewohner einziehen. Eva Weiß vom dort zuständigen Wohnkonzern Vonovia sagte den PNN auf Anfrage, im zweiten Halbjahr 2024 sollen dafür erste Bestandsbauten in Krampnitz als Wohngebäude saniert sein.

Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) erklärte, an diesem Beispiel könne man sehen, wie sein Ansatz des behutsamen und sozialverträglichen Wachstums der Stadt gemeint sei: „Hier entstehen im Herzen des neuen Stadtteils bereits Schul- und Kitaplätze, bevor die ersten Menschen eingezogen sind.“ 34 Millionen Euro sind dafür eingeplant, vier Millionen Euro davon schießt das Bundesbauministerium zu.

Mit Hilfe des Geldes sollen nicht nur „inspirierende Lernlandschaften“ entstehen, wie es der kommunale Entwicklungsträger der Bauholding Pro Potsdam in seiner Erklärung zum Tage ausdrückte. Es seien auch Photovoltaik- und Solarthermieanlagen geplant, um damit rund 40 Prozent des benötigten Stroms und der Wärme im Neubau der Schule zu erzeugen, stellte Pro-Potsdam-Chef Bert Nicke dar. Erst am Mittwoch hatte er auch die Pläne für die erste Gesamtschule vor Ort vorstellen können, die Mitte 2027 öffnen soll.

So soll die neue Grundschule in Krampnitz einmal aussehen.
So soll die neue Grundschule in Krampnitz einmal aussehen.

© Visualisierung: Pro Potsdam / AFF Architekten

So entfalte die Entwicklung des Stadtteils zunehmend eine Eigendynamik, lobte Schubert: „Das wird ein schöner Stadtteil.“ Auch an den umstrittenen Plänen für eine Tramtrasse dorthin halte man fest – schon damit die bis zu 10.000 Bewohner eben nicht zwingend ein Auto benötigen, wie Schubert deutlich machte. Schon jetzt laufen auf dem Areal die Erschließungsarbeiten.

Die Andere will Ausschreibungen stoppen

Doch die Entwicklung des auf einer Größe von rund 190 Fußballfeldern geplanten Stadtteils sorgt auch für Kritik: Die oppositionelle Fraktion Die Andere hat nun für die Sitzung des Stadtparlaments einen Antrag eingebracht, dass die Ausschreibungen von Grundstücken vor Ort abgebrochen werden soll. Insbesondere müsse eine „kleinteiligere Entwicklung des Gebietes und eine höhere Beteiligung Potsdamer Baugemeinschaften sichergestellt werden“, so die Forderung der Fraktion.

Zur Begründung wird unter anderem die Dauerkritik von Naturschutzverbänden an unterschiedlichen Aspekten des Neubauvorhaben genannt. „Statt den Bau kommunaler Sozialwohnungen und eine kleinteilige Entwicklung durch Potsdamer Baugemeinschaften zu forcieren, wurden immer mehr Baurechte zugunsten des Immobilienriesen Deutsche Wohnen vergeben“, so der Vorwurf der Fraktion. Insofern müssten die Mitgestaltungsmöglichkeiten der Stadtverordneten wieder erweitert werden. Solcherlei Kritik haben Stadt und Entwicklungsträger bisher stets zurückgewiesen.

Im Internet: www.krampnitz.de

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