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Landeshauptstadt: Paga-Konzept: Stigma für Jugendliche Jugendhilfeausschuss kritisiert Sprachduktus

Wegen seiner Begrifflichkeit stand das Jugendkonzept der Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung Arbeitssuchender (Paga) im Jugendhilfeausschuss am Donnerstag in der Kritik. Mit Kategorien wie „integrationsfern“ oder mit „Stabilisierungsbedarf“ würden die Jugendlichen stigmatisiert, sagte Gregor Voehse.

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Wegen seiner Begrifflichkeit stand das Jugendkonzept der Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung Arbeitssuchender (Paga) im Jugendhilfeausschuss am Donnerstag in der Kritik. Mit Kategorien wie „integrationsfern“ oder mit „Stabilisierungsbedarf“ würden die Jugendlichen stigmatisiert, sagte Gregor Voehse. Sie störe es, dass die ganze Zeit von „Kunde“ die Rede sei, sagte Hella Drohla (Die Linke), und das durch die Wortwahl vermittelte negative Menschenbild. Tatsächlich handele es sich bei dem Papier nicht um einen „Maßnahmenkatalog“, sondern vielmehr um „Disziplinarverfahren“, sagte Sozialarbeiter Voehse. So hieße es weiter, dass mit dem Jugendlichen eine Eingliederungsvereinbarung geschlossen werde, deren Umsetzung „konsequent überwacht“ werde.

Die Begriffe seien von der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg so vorgegeben und würden bundeseinheitlich verwendet, erklärte Sozialbeigeordnete Elona Müller (parteilos). Tatsache aber sei, dass die Paga über qualifizierte Mitarbeiter verfüge, die mit viel Feingefühl agierten. Und dass sie eine anerkennenswerte Arbeit leiteten, zeigten die bisher erzielten Ergebnisse. Allein im vergangenen Jahr seien 937 junge Potsdamer bis 25 Jahre in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt worden. Dies sei zum Beispiel mit dem Jobunternehmen Potsdam – kurz JUP – geschehen, in dem sich die Jugendlichen selbst vermitteln. Insgesamt verfüge die Arbeitsgemeinschaft über acht verschiedene Programme zur Integration arbeitsloser Jugendlicher, sagte Gudrun Sudau von der Paga. Im Januar neu dazu gekommen sei das sogenannte Jobcamp mit besonderer sozialpädagogischer Betreuung. Hier werde den Jugendlichen vor allem das Durchhaltevermögen für Job-Maßnahmen vermittelt. „Wer fehlt, muss die Fehlzeit nachholen“, so Sudau. Nicola Klusemann

Nicola Klusemann

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