Landeshauptstadt: Qual der Wahl
Kommunalwahl: 106 Kandidaten mehr als 2003
Stand:
Bei der Kommunalwahl am 28. September wird die Wahl zur Qual der Wahl – denn mit 498 Kandidaten gibt es für die Stadtverordnetenversammlung 106 Bewerber mehr als noch vor fünf Jahren. Damals standen 392 Namen auf den Stimmzetteln für die 50 Sitze im Stadtparlament – diesmal werden 56 Stadtverordnete gewählt. Für die 51 Sitze in den neun Ortsparlamenten bewerben sich dagegen mit 148 Kandidaten diesmal 15 weniger. Für die neun Sitze im Ausländerbeirat gibt es 17 Kandidaten. Das teilte die Stadtverwaltung gestern mit, nachdem um 12 Uhr die Bewerbungsfrist für eine Kandidatur abgelaufen war.
Am 28. September werden – vorbehaltlich der Zustimmung des Kreiswahlausschusses – demnach acht Parteien, drei Wählergruppen, eine politische Vereinigung, eine Listenvereinigung und ein Einzelkandidat in Potsdam antreten. In allen fünf Wahlkreisen werden sich in der Reihenfolge auf dem Wahlzettel bewerben: Die Linke, SPD, CDU, Bündnis 90/Grüne, Bürgerbündnis, die Familienpartei, Die Andere, FDP, DVU, Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/50 plus und DKP. Die Kommunale Wählergemeinschaft Potsdam-Nord tritt nur im Wahlkreis I an, das Aktionsbündnis Potsdam-Nordwest in den Wahlkreisen I und II. Im Wahlkreis II tritt mit Christian Schönauer der einzige Einzelkandidat für das neue Stadtparlament an.
Allerdings könnte sich die Zahl der Kandidaten noch etwas verringern. Wie Kreiswahlleiter Matthias Förster den PNN gestern sagte, gäbe es Wackelkandidaten, über deren Kandidatur am kommenden Dienstag während der Wahlausschusssitzung befunden werde. Es seien „weniger als zehn“, so Förster. Bei den Betroffenen gäbe es Probleme mit der Zustimmungserklärung, der Dauer ihres Wohnaufenthaltes in Potsdam oder ihnen fehle die notwendige Zahl an Unterstützungsunterschriften.
Die meisten Kandidaten hat Die Linke mit 78, gefolgt von der CDU (77), der SPD (74) und Die Andere (64). Mit 120 Bewerbern von 14 Parteien und Gruppierungen treten die meisten Kandidaten im Wahlkreis II – Eiche, Golm, Grube, Bornim, Marquardt, Satzkorn, Uetz-Paaren, Brandenburger Vorstadt, Potsdam-West – gegeneinander an. Die wenigsten Kandidaten wurden mit 74 im Wahlkreis 5 – Stern, Drewitz, Kirchsteigfeld – aufgestellt. Dort treten elf Parteien und Gruppierungen an.
Insgesamt bewerben sich am 28. September 646 Bewerber für die drei Gremien. Die jüngsten Kandidaten mit 18 Jahren stellen SPD und Bündnis 90/Grüne, der mit 83 Jahren älteste kommt von Die Linke. Michael Erbach
Michael Erbach
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