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Landeshauptstadt: Schülerzahl steigt bis 2015 um knapp ein Drittel

Potsdam muss Schulen neu bauen und wieder eröffnen, um den Ansturm bewältigen zu können

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In Potsdam wird es eng an den Schulen. Nach Jahren der Schließungen im Bereich der weiterführenden Schulen wird es in den kommenden Jahren mindestens drei Neueröffnungen geben – darunter ein Neubau. Entsprechende Pläne haben die Stadtverordneten in diesem Jahr beschlossen. Denn die städtische Schulverwaltung hat einen alarmierenden Bericht vorgelegt: Die Anzahl der Schüler, die von der Grundschule in die siebente Klasse an Potsdamer Schulen wechseln, wird innerhalb von sechs Jahren um knapp ein Drittel ansteigen. Sind im vergangenen Jahr 1085 Schüler an ein Gymnasium beziehungsweise Gesamtschule oder Oberschule gewechselt, so werden im Jahr 2015 mehr als 1500 Schüler in einem Jahrgang erwartet. Danach werde sich der Trend weiter fortsetzen. Zudem kommt laut einer Statistik jeder dritte Schüler an einer städtischen Schule der Landeshauptstadt aus dem Umland.

In Potsdam gibt es momentan 18 Schulen (davon fünf in freier Trägerschaft), in denen Schüler ab der siebenten Klasse unterrichtet werden. Tendenz steigend. Die Stadtverordneten haben mit dem neuen Schulentwicklungsplan die Eröffnung weiterer Schulen beschlossen. So soll beispielsweise im Norden der Stadt eine weiterführende Schule entstehen. Denn bislang gibt es in Potsdam weder ein Gymnasium noch eine Gesamtschule oder Oberschule nördlich der Kurfürstenstraße.

„Keine weiterführende Schule“ steht im Schulentwicklungsplan unter den Sozialräume I und II, die die neuen Ortsteile sowie den Norden der Landeshauptstadt umfassen. Das wird auch noch so bleiben. Frühestens in sechs Jahren soll im Bornstedter Feld ein Neubau entstehen – derzeit wird nach einem geeigneten Standort gesucht. Bis dahin werden die früheren Schulstandorte im Schilfhof am Schlaatz sowie in der Haeckelstraße in Potsdam-West wieder eröffnet. Geplant sind eine Oberschule sowie ein Gymnasium.

In diesem Jahr werden im sogenannten Ü7-Verfahren, das startet am 19. Februar, etwa 1280 Schüler erwartet. Eltern und Schüler können dabei unter drei Schultypen auswählen: Oberschule, Gesamtschule sowie Gymnasium. Vor allem die Gesamtschulen sind bei Eltern beliebt – zuletzt gab es deutlich mehr Anmeldungen an Gesamtschulen als vorhandene Plätze. In diesem Jahr wird seitens des Schulamtes erneut ein großer Andrang auf die Gesamtschulen erwartet, da die Goethe-Gesamtschule in Babelsberg Gymnasium wird und es nur noch drei Gesamtschulen zur Auswahl gibt.

Auf dem Weg zum Abitur bieten die Gesamtschulen und die Gymnasien unterschiedliche Geschwindigkeiten. An Gymnasien legen die Schüler das Abitur nach zwölf Jahren ab, an Gesamtschulen in der Regel nach 13. Einzig die Voltaire- Gesamtschule in der Innenstadt bieten verschiedene Abschlüsse an. So hat das Bildungsministerium laut Schulleiterin Ortrud Meyhöfer genehmigt, dass Schüler in der einen Klasse nach zwölf und in einer Parallelklasse nach 13 Jahren Abi machen können. Erst nach der achten Klasse müssten sich die Schüler entscheiden, welchen Weg sie gehen wollen. Den schnelleren oder den um ein Jahr gestreckten.

Auch von einer der Oberschulen (7. bis 10. Klasse) führt der Weg bis hin zum Abitur, betonen Schulleiter und Schulamt immer wieder. Schüler mit entsprechender Leistungsfähigkeit können auf eine Gesamtschule wechseln beziehungsweise an einem Oberstufenzentrum ihr Abitur ablegen. Aber auch der Weg von der Oberschule auf ein Gymnasium ist möglich.

Zum Ü7-Verfahren selbst teilte das Bildungsministerium mit, dass am 19. Februar die Ausgabe der Gutachten an den Grundschule erfolgt. Bis zum 1. März müssen die Anmeldeunterlagen mit dem Erst- und Zweitwunsch der kommenden Schule in den Grundschulen abgegeben werden. Der zweiseitige Anmeldebogen umfasst auch die Frage nach dem angestrebten Schulabschluss, der bisher erlernten Fremdsprachen und der gewünschten zweiten Fremdsprache ab der 7. Klasse. J. Brunzlow

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