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Landeshauptstadt: Stadt muss in neue Schulen investieren

Nach dem Sanierungsakt muss ab 2012 weiter gebaut werden, um allen Schülern einen Platz zu bieten

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Von Jan Brunzlow

Potsdam wird die Sanierung von Schulstandorten auch mit dem Konjunkturpaket und dem verabschiedeten 107-Millionen-Euro-Programm nicht abschließen können. Wie Schulverwaltungsleiterin Josefine Ewers gestern sagte, müssen bis zum Jahr 2016 drei Schulstandorte revitalisiert oder neu errichtet werden. Ansonsten droht der Stadt ein Mangel an Schulplätzen. Als Standorte werden die früheren Schulstandorte Haeckelstraße in Potsdam-West (2004 geschlossen) und der Schilfhof Am Schlaatz (2007 geschlossen) sowie ein Neubau im Potsdamer Norden vorgeschlagen. Welche Schulform diese Schulen haben werden und was dafür investiert werden muss, ließ die Verwaltung offen.

Der Schulentwicklungsplan, der gestern vorgestellt worden ist, soll noch in diesem Jahr in Kraft treten und bis zum Jahr 2015 gelten. Ab April werden die Stadtverordneten darüber diskutieren und Änderungsvorschläge dazu einbringen. Laut Josefine Ewers stehen noch drei schwierige Jahre an, bevor sich die Zahl der Schüler in allen Altersbereichen stabilisiert hat und eine klarere Planung möglich ist. Um die Zeit ohne weitere Schulschließung überbrücken zu können, soll die Goethe-Gesamtschule ab 2010 ein Gymnasium werden und die Steuben-Gesamtschule per Ausnahmegenehmigung eine Gesamtschule bleiben, auch wenn sie die geforderten Schülerzahlen einmal nicht schafft. Wie Ewers erklärte, drohe der Schule in den kommenden beiden Jahren das Aus in der Sekundarstufe II (11. bis 13. Klasse). Per Schulgesetz würde aus der Gesamtschule dann eine Oberschule werden. Um dies zu verhindern, so Ewers, sei eine Ausnahmegenehmigung vom Bildungsministerium erteilt worden, wonach die Steuben-Schule Gesamtschule bleiben darf. Alle anderen einst angesprochenen Schulumwandlungen von Gesamtschulen hin zu Gymnasien sollen nicht realisiert werden.

Bei den Planungen hat Harald Meergans von der Freien Planungsgruppe Berlin die Verwaltung unterstützt. Er habe mehrere Varianten vorgestellt, die jetzt erschienene sei mit Schulen und Stadtverordneten in einer Arbeitsgruppe abgestimmt worden. Ein Jahr lang hat die Entwicklung des gestern vorgelegten Planes gedauert.

Im Grundschulebereich sei der Plan mit dem Jugendamt abgestimmt, sagte Josefine Ewers. Ziel war es, eine integrierte Hort- und Schulplanung zu erreichen. Da es ein Kitaproblem gebe, ständen auch zu wenig Hortplätze zur Verfügung, sagte Robert Werner aus der Schulverwaltung. Daher müssten an den Grundschulen Ludwig Renn in Eiche, im Bornstedter Feld und auch in der Innenstadt Veränderungen vorgenommen werden. Die Schule in Eiche erhält aus Mitteln des Konjunkturprogramms einen Anbau, im Bornstedter Feld soll ein zweiter, bereits beschlossener Standort die Karl Foerster Schule entlasten und die Rosa Luxemburg Grundschule in der Burgstraße soll nach der jetzt anstehenden Sanierung danach weiter ausgebaut werden. Ziel sei, so Robert Werner, den Standort Max Dortu Grundschule zu verkleinern auf zwei Klassen je Jahrgang und die Luxemburg-Schule zu vergrößern. „Es soll ein Schul- und Kitastandort werden“, sagte Werner. Wenn alle Maßnahmen umgesetzt werden, sei „der Bedarf quantitativ gedeckt“, erklärte Josefine Ewers. Welche Schulform an den neuen Standorten eröffnen, dafür sei die Politik zuständig. Auch für die Finanzierung der Standorte gebe es derzeit keinen Plan – die erste Wiedereröffnung ist im Jahr 2011 geplant.

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