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Landeshauptstadt: Tierheim im Oktober 2010

Gerichtstermin von Tierschutzverein contra Stadt

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Ein neues Tierheim könnte frühestens im Oktober 2010 in Betrieb genommen werden. Das geht aus dem Text zur gestern veröffentlichten Ausschreibung hervor, mit der die Verwaltung einen Anbieter sucht. Dieser soll in Potsdam gefundene Tiere zunächst ab 1. Januar 2009 betreuen. Demnach soll der Betreiber die Tiere aufnehmen, verwahren und vermitteln. „Bergung und Abholung ist nicht Gegenstand der Ausschreibung“, heißt es in dem Text. Bis zum 3. Dezember müssen die Bewerbungen abgegeben werden. Das Auftragsvolumen liegt bei rund 120 000 Euro pro Jahr.

Die Ausschreibung gilt als sensibel, weil in Potsdam seit mehr als einem Jahr über alle Themen rund um die Fundtierbetreuung gestritten wird. Die Verwaltung hat diese kommunale Pflichtaufgabe derzeit an das Pfötchenhotel Beelitz vergeben. Dem privaten Anbieter hatte die Stadt zum Jahresanfang den Zuschlag erteilt. Zuvor hatte die Verwaltung den Vertrag mit dem Potsdamer Tierschutzverein (TSV) zum Betrieb des alten Tierheims am Wildpark auslaufen lassen, beide Seiten überziehen sich seitdem mit Vorwürfen. Deswegen gilt bei der gestern begonnenen Ausschreibung das Pfötchenhotel Beelitz als favorisiert. Potsdams Die Linke-Chef Hans-Jürgen Scharfenberg mahnte gestern erneut, in der Ausschreibung die übergangsweise Reaktivierung des alten Tierheims am Wildpark zu prüfen. Die Linke setzt sich seit Beginn des Konflikts für den TSV ein.

Der Streit ist längst schon ein Fall für Anwälte. Ein erster Gerichtstermin steht nun fest: Am 17. Februar treffen sich TSV und Verwaltung vor dem Potsdamer Landgericht. Dabei geht es um Spendengelder für einen Tierheimneubau, die der TSV nach Auffassung der Stadt noch zurück zu zahlen hat. Es soll sich noch um mehrere zehntausend Euro handeln.

Zuletzt war eine europaweite Ausschreibung der Stadt für einen Tierheimneubau gescheitert, weil sich kein Anbieter dafür gefunden hatte. Eine Neuauflage wird gerade vorbereitet. Laut einer aktuellen Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion will die Verwaltung das Heim „als Leuchtturmobjekt“ mit tierpädagogischen und Betreuungsangeboten für Kinder und Jugendliche koppeln. Eine wissenschaftliche Begleitung sei angestrebt, hieß es. Henri Kramer

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