Landeshauptstadt: Vergissmeinnicht
1300 Schüler bei den Jugendfilmtagen zum Thema Aids in der UCI-Kinowelt
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Innenstadt - Die beiden blauen Blumen haben Kondome als Blütenkelche. „Auch damit kann Liebe blühen“, steht auf der Karte. Und: „Mach“s mit.“ Charleen Bülow gewann mit dieser Idee den Hauptpreis beim Motiv-Wettbewerb zur Aids-Prävention. Den Preis überreichte ihr gestern Vormittag Elona Müller, die Beigeordnete für Soziales, Jugend und Gesundheit, im Kino UCI in den Bahnhofspassagen. Müller ist die Schirmherrin der Jugendfilmtage zum Thema „Sexualität, Liebe, Freundschaft, HIV und Aids“, die dort momentan zum siebenten Mal stattfindet. Veranstalter der von der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung unterstützten Aktion sind unter anderem der Aids-Hilfe Potsdam e.V., der Mädchentreff Zimtzicken und die Pro-Familia-Beratungsstelle.
1300 Schüler im Alter von neun bis 19 Jahren haben sich in diesem Jahr angemeldet, sagte Hortense Lademann vom Aids-Hilfe Potsdam e.V. Am Motiv-Wettbewerb hatten mehr als 100 Potsdamer Schüler teilgenommen. Den Hauptpreis, einen Klassenbesuch im Kino, sponsorte UCI. Und Charleens Mitschüler aus der 10 c des Espengrund-Gymnasiums in Babelsberg konnten sich zusätzlich noch über einen 50-Euro-Gutschein freuen. Denn den bekam Charleens Klassenkameradin Antonia Huhndt für Platz zwei.
„Das Bewusstsein, das Aids auch hier ein Thema ist, hat nachgelassen“, sagte Elona Müller. Die Jugend- und Gesundheitsbeigeordnete warb für den Besuch der Aids-Gala am Donnerstag, den 7. Dezember. Für die Veranstaltung in Potsdams neuem Theater in der Schiffbauergasse mit Sektempfang, Buffet, Bühnenprogramm und Disko seien noch Karten erhältlich, erklärte Hortense Lademann.
Trotz neuer Medikamente sei die Krankheit immer noch tödlich, mahnte Müller. „Wissen ist auf jeden Fall da“, findet Lademann. Mit einem Aufklärungsangebot von über 50 Veranstaltungen pro Jahr wendet sie sich an Schulen, aber auch medizinisch-technisches Personal. Trotzdem gibt es zu wenig ehrenamtlich Aktive bei der Aidshilfe, beklagt sie. Mit den Einnahmen aus der Spendengala soll die ehrenamtliche Arbeit unterstützt werden. Der Aids-Hilfe-Verein wolle versuchen, Jugendliche nicht nur in der Schule, sondern auch im Freizeitbereich anzusprechen, erklärte Lademann. Am kommenden Samstag Abend wird sie deshalb zum ersten Mal im Waschhaus präsent sein.
Außer den Filmen konnten die Jugendlichen gestern auch bei Mitmachaktionen ihr Wissen testen. Zum Beispiel beim „Liebespuzzle“, das Vera Spatz vom Mädchentreff Zimtzicken mitgebracht hatte. Aus den Buchstaben L, O, S, E, R, A und X sollte zum Beispiel die Antwort auf die Frage: „Warum gibt es Kondome mit Geschmacksrichtungen?“ gebildet werden. Simone Siemens, Klassenlehrerin der 3 a an der Grundschule 20 im Priesterweg, fand die Fragen nicht ganz altersgemäß. Sexualität sei im Sachunterricht erst ab Klasse vier Thema, erklärte sie. Der Film, zu dem sie ihre Klasse als „Nikolausüberraschung“ mitgenommen hatte, gefiel ihr aber trotzdem. „Es war ganz lustig“, meinte auch der 9-jährige Fabian und war sich darüber mit seinen Klassenkameraden Radko und Lisa einig. JaHa
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