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Landeshauptstadt: Zusammenführen, was passt

Diakonische Kita fördert behinderte Kinder in Integrationsgruppen

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Diakonische Kita fördert behinderte Kinder in Integrationsgruppen Am Schlaatz. Seit einem Jahr schon gibt es eine Integrationsgruppe, die drei behinderte und zwölf nicht behinderte Kinder unter dem Dach der diakonischen Kindertagesstätte am Bisamkiez zusammenführt. Im Dezember soll eine weitere folgen. Das sagte gestern Diplomsozialpädagoge Frank Münzner, der seit Oktober die Geschicke der Einrichtung leitet. „Im Grunde genommen befinden sich zwei separate Kitas in unserem Hause“, sagte Münzner. Es gäbe eine Regeleinrichtung für 55 Kinder und eine Sonderkindertagesstätte für 24 Kinder. „Die beiden Gruppen mit behinderten und nicht behinderten Kindern sind der erste Schritt für die formale Anerkennung als Integrationseinrichtung ab September nächsten Jahres“, so Münzner. Dann gehören die Einrichtungen auch formal zusammen. Vor einem Jahr wurde der Beschluss gefasst, die Kita umzustrukturieren. „Natürlich gab es dabei im Vorfeld Ängste und Spannungen“, erzählte Münzner. Doch die Eltern und der Kitaauschuss hätten den ausführlichen Bericht zweier Mitarbeiter der Integrationsgruppe offen aufgenommen und erkannt, dass das Zusammenleben der Kinder für alle zuträglich und lehrreich sei. Die einmalige Arbeit in der Kita werde anerkannt, weshalb auch behinderte Kinder von Fahrdiensten aus dem Havelland und Potsdam-Mittelmark geholt werden. Trotz der behutsamen Integrationsbemühungen sollen auch weiterhin Schwerstbehinderte wie Spastiker, Blinde oder Downsyndromgeschädigte in kleineren Gruppen untereinander bleiben. Denn es stellte sich heraus, dass „sie in großen Integrationsgruppen sehr schnell überfordert und verschüchtert werden“, sagte Münzner. Eine weitere Besonderheit sei, dass „die interdisziplinäre Arbeit von Fachdiensten“, wie Logopädie, Ergotherapie oder Krankengymnastik, im Haus angesiedelt ist, damit die Kinder nicht ständig mit Fremden „von außen“ konfrontiert werden. Die Mitarbeiter bilden sich ständig weiter und ausgebildet werde am Bisamkiez auch. Für das Integrationskonzept müsse der Umbau der Kita finanziert werden, daher habe man sich bei der „Aktion Mensch“ beworben und die Stadt Potsdam sei trotz beschränkter Mittel auch immer sehr kooperativ gewesen. „Unterstützen kann uns jeder“, meinte Münzner. Heute wird außerdem das Martinsfest mit der evangelischen Stern-Kirchengemeinde gefeiert. Solche religionspädagogischen Angebote vergrößerten die Nähe der Kinder zur Gemeinde und bereiteten ihnen bislang immer viel Freude. Patrick Steller

Patrick Steller

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