Landeshauptstadt: Zwei Feinde: Fäulnis und Schnecken Der wöchentliche Gartentipp der PNN-Redaktion
Von Detlef Gottschling Agana und Avanta, Dorena und Elvira, Julietta und Karla, Lambada und Polka und natürlich Senga Sengana – es gibt über 1000 Namen und damit Sorten des kleinen roten Objektes der Begierde: der Erdbeere. Sie wird in der Regel als „Königin“ der Beerenobstarten bezeichnet.
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Von Detlef Gottschling Agana und Avanta, Dorena und Elvira, Julietta und Karla, Lambada und Polka und natürlich Senga Sengana – es gibt über 1000 Namen und damit Sorten des kleinen roten Objektes der Begierde: der Erdbeere. Sie wird in der Regel als „Königin“ der Beerenobstarten bezeichnet. Die „Fragaria ananassa“, so ihr botanischer Name, gilt in unseren Breiten als das beliebteste Obst – einmal abgesehen vom Apfel. Aktuelle Befragungen kommen zu dem Schluss: 96 Prozent aller Leute essen gern Erdbeeren, im Jahr etwa 2,3 Kilogramm pro Kopf und Einwohner. Und im Handel gehört die Erdbeere zu den Rennern – allerdings nur in der Saison. Ihre Geschichte reicht weit zurück: Erste Funde von Walderdbeeren reichen bis in die jüngste Steinzeit zurück. Bereits in der Antike priesen römische Dichter die Qualitäten der kleinen Aromatischen: die Dichter Vergil (19 v. Chr.), Ovid (18 n. Chr.) und Plinius (79 n. Chr.) beschrieben diese Früchte. Sie nannten sie „frega“ oder „fregum“. Der botanische Name „fragaria“ tauchte dann zum ersten Mal bei Matthäus Silvatius im Jahre 1330 auf. Das Wort stammt vom lateinischen „fragare“ und heißt nichts anderes als duften. Und: Sie ist eigentlich gar keine Beere! Sie gehört zur Familie der Rosengewächse und hat zwar einen saftig fleischigen, eine Scheinbeere bildenden Fruchtboden, der aber auf seiner Oberfläche Nüsschen als kleine Körner trägt. Doch zurück in unsere Gärten: Dort stehen die Pflanzen jetzt in vollere Blüte, tragen schon grüne Früchte und diese werden bald - rot, roh und unabgewaschen oder eingezuckert zubereitet – auf die Zungen ihrer Liebhaber wandern. Zuvor muss jedoch gepflanzt werden – dafür ist es jetzt zu spät, oder zu früh. Erst im August schneidet man bestehende Pflanzen – so man sie hat – auf ungefähr acht Zentimeter Höhe zurück und gewinnt dabei die von der Pflanze ausgetriebenen Ableger. Diese kann man sofort an anderer Stelle als neue Pflanzen verwenden und hat dann im Folgejahr so genannte Einjährige, die bereits tragen. Die kleinen Nachkömmlinge gibt es auch auf dem Markt oder im Gartencenter. Drei bis vier Jahre dauert eine Periode, dann müssen die Erdbeerpflanzen aus dem Boden, weil die Erträge zu gering und die Früchte zu klein werden. So empfiehlt es sich, im Ein - oder Zweijahreswechsel neu zu pflanzen. Und wo? Im 40-Zentimeter-Abstand in der knalligen Sonne – das mögen die Erdbeeren. Dazu aber sollte der Boden mit Humus angereichert sein, und bei Trockenheit muss immer schön gegossen werden. Regnet es viel, hat die Erdbeere zwei Feinde: Die Fäulnis und die Schnecken.
Detlef Gottschling
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