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Die undatierte Archivaufnahme zeigt den Transport von Büchern zur Verbrennung an einem ungenannten Ort. In Potsdam wurden am 22. Mai 1933 Bücher von den Nazis verbrannt.

© picture-alliance / dpa/dpaweb/-

„Die Umsetzung kann nicht terminiert werden“: Gedenkort in Potsdam zur Bücherverbrennung wird neu aufgesetzt

Potsdam sollte bis Mai 2026 einen städtischen Gedenkort zur Bücherverbrennung erhalten. Daraus wird wohl nichts. Für die Gestaltung hatte es nur einen Vorschlag gegeben.

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Wann Potsdam einen städtischen Gedenkort zur Bücherverbrennung 1933 bekommen soll, ist wieder offen. „Die Umsetzung kann derzeit nicht terminiert werden“, heißt es in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Andere vonseiten der Stadtverwaltung. „Eine Realisierung des Gedenkorts im Mai 2026 ist jedoch nach jetzigem Stand nicht realistisch.“

Bereits vor fünf Jahren hatten die Stadtverordneten den Beschluss gefasst, einen städtischen Gedenkort für die Bücherverbrennung am 22. Mai 1933 auf dem Potsdamer Bassinplatz umzusetzen. Anfang Juli war eine entsprechende Ausschreibung veröffentlicht worden, zum Jahrestag im Mai 2026 sollte es stehen. 25.000 Euro sind für das Projekt im Haushalt eingeplant.

Mit Ablauf der Angebotsfrist am 9. September war jedoch nur ein einziges Angebot eingegangen, wie die Stadt nun bestätigt. Die Fachjury, bestehend aus neun Vertretern unter anderem aus dem Beirat für Kunst im öffentlichen Raum, dem Fachgremium Erinnerungskultur und dem Moses-Mendelssohn-Zentrum für europäische Studien, sollte über dieses Angebot befinden. „Die Jury votierte mehrheitlich dafür, keinen Zuschlag zu erteilen“, teilt die Stadt nun mit.

Mitte Oktober sollte ursprünglich bekannt gegeben werden, wer den Zuschlag für die Gestaltung des Gedenkortes am Bassinplatz erhält. Nun heißt es, der Prozess solle in Abstimmung mit der einberufenen Fachjury neu aufgesetzt werden. Der Kulturausschuss werde im Januar 2026 über das Ergebnis der Jurysitzung und das weitere Vorgehen informiert.

Seit 2024 gibt es am Bassinplatz einen Erinnerungsort in Form einer Telefonzelle, den eine unabhängige Initiative aufgrund der lahmenden Umsetzung geschaffen hatte. Dieser wird immer wieder Opfer von Vandalismus.

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